Themenfeld

Übergänge zwischen Kunst und Leben

Das dritte Themenfeld befasst sich mit den Oppositionen von Kunst und Leben, Individuum und Kollektiv, Endlichkeit und Unendlichkeit und Versuchen, diese Oppositionen zu überwinden.

Kunst und Lebenspraxis – Lebenskunst: Wie ist die Zone, der Übergang zwischen Kunst und Leben zu denken? Neuere Versionen der sehr alten Lehren von der Lebenskunst (ars vitae/ars bene vivendi und moriendi) betonen das Kunstanaloge in der bewussten Gestaltung von Lebensbezügen, wobei ‚Lebenskunst‘ ethische und politische Dimensionen integriert. – Entfiktionalisierung und Authentizität: An der Kunst/Leben-Grenze operieren seit jeher die künstlerischen Realismusprojekte mit dem Vorsatz der mimesis oder der „Nachahmung der Natur“. Anders als früher treten heute Aspekte von Performanz, Körperlichkeit und Dinglichkeit in den Vordergrund; „Realismus“ könnte überhaupt als Form von Praxis beschrieben werden. – Ästhetische Praxeologie schließlich fragt nach einem Begriff von Kunst als Praxis, deren Grenzen zur Lebenswelt hin offen sind und in der die institutionalisierten Künste als Grenzfälle umfassender ästhetischer Praktiken begriffen werden. Lässt sich hier an vormoderne Verständnisse von Kunst (wie die artes) anschließen, um neue pädagogische und alltagsästhetische Formen zu entwickeln? Lassen sich hier auch neue Konzepte für Wissenschaft und Wissenschaftsdidaktik entwickeln? Lassen sich Wissenschaft und Kunst damit in ein neues Verhältnis setzen?

 

Bildnachweis: Iris Fraueneder, Fotostudie „Über Natur und Zivilisation“, Internationale Sommerakademie Salzburg, 2010.

Veranstaltungen aus Themenfeld 3: Übergänge zwischen Kunst und Leben

In Beziehungsnetzen. Formen des Miteinanders bei Ingeborg Bachmann

Tagung

18:00

Internationale Tagung mit szenischer Lesung (Regie: Irina Blaul, Universität Mozarteum) und Vorträgen von Dirk Göttsche (Münster), Roland Berbig und Ulrike Vedder (Berlin), Dieter Burdorf (Leipzig), Monika Albrecht (Vechta), Anna Seethaler (München), Andrea Capovilla (London), Isolde Schiffermüller und Gabriella Pelloni (Verona), Rita Svandralik (Florenz), Elena Polledri (Udine), Marie Luise Wandruszka (Bologna), Matteo Iacovella (Mailand), Peter Filkins (Wien/USA), Vera Eßl, Franziska Przechatzky und Michael Hansel (Wien) und Lina Uzukauskaite, Caitriona Ni Dhuill, Martina Wörgötter, Marlen Mayerhofer, Arturo Larcati, Eva Hausbacher, Renate Langer und Hans Höller (Salzburg)

 

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Öffentliche Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten

11:15

Die Ringvorlesung verfolgt den Mythos des Pygmalion, seine Tradierungen und seine Schichten der (Un-)Sinngebung von der Antike und bis in die Gegenwart. Ausgehend von der Meistererzählung Ovids und verwandter bildhafter Verwandlungen wie die von Narziss oder der Propoetiden geht es um künstlich hergestellte Statuen, die lebende Körper imitieren (die in der imaginativen Sphäre der Literatur oder Kunst selbst künstlich sind). Die Ringvorlesung fragt nach dem Verhältnis des Körpers als materielles, unbelebtes Artefakt und als lebendiges Subjekt. Vertreter*innen der verschiedensten kulturwissenschaftlichen Disziplinen werden diese Spannung von Nachahmung und Beseelung, Imagination und Materialität, Körper und Körperfiktion, nicht zuletzt aber auch die Genderfrage zwischen Schöpfung und Schöpfenden beleuchten.

Programm_RVL 2023_Pygmalion

 

 

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Leonardo Cazzadori: Science in Verse: The Art of Didactic Poetry in Antiquity

Gastgespräch, Lecture

17:00

Der Veranstaltungsbericht findet sich in: Figurationen des Übergangs, Jg. 2023, S. 1–24. DOI: 10.25598/transitionen-2023-3

Flyer_Leonardo Cazzadori_Science in verse

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