Internationale Tagung

Stefan Zweig und biographisches Schreiben in der Moderne

Im Mittelpunkt des schriftstellerischen Schaffens von Stefan Zweig steht vielfach die Darstellung von Lebensgeschichten. Seine biographischen Arbeiten zu historischen und künstlerischen Persönlichkeiten, insbesondere die Bücher über Joseph Fouché (1929), Marie Antoinette (1932) und Maria Stuart (1935), haben wesentlich dazu beigetragen, dass Zweig schon zu Lebzeiten weltberühmt wurde. Sein biographisches Werk ist aber bedeutend umfangreicher und immer auch mit der eigenen Gegenwart und Fragen von Autorschaft verbunden. Die internationale Tagung soll einen Rahmen bieten, diesen Teil des Werks erstmals systematisch und umfassend – historisch und theoretisch – in den Blick zu nehmen. Vor diesem Hintergrund ist schließlich auch Die Welt von Gestern (1942) neu zu lesen. Die im Exil geschriebenen Erinnerungen eines Europäers, so der Untertitel, bewegen sich gattungsmäßig zwischen der Autobiographie eines intellektuellen Lebens und der Biographie einer untergegangenen Epoche.

Neben Vorträgen und Gesprächen wird es auch Einblick in die künstlerische Arbeit von Bettina Egger an ihrer Graphic Novel zu Stefan Zweigs Die Welt von Gestern geben.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Stefan Zweig Zentrum Salzburg und freundlicher Unterstützung der Stadt Salzburg.

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Mittwoch, 27. November 2024 // 15.00-20.30 Uhr

15.00 Martina Wörgötter (Salzburg): Einführung
15.30 Stephan Resch (Auckland): Biografisches Schreiben bei Stefan Zweig und Emil Ludwig
16.15 Barbara Beßlich (Heidelberg):»Die neubürgerliche Biografie als Kunstform«. Stefan Zweigs ›historische Belletristik‹ und ihre Transformation in Thomas Manns Doktor Faustus
17.30 Thomas Assinger (Salzburg): Stefan Zweig als Kritiker biografischer Literatur
19.00 Podiumsdiskussion: Zweig als Biograf / Biografie über Zweig: Oliver Matuschek (Berlin), Manfred Mittermayer (Salzburg), Caitríona Ní Dhúill (Salzburg) und Daniela Strigl (Wien)

Donnerstag, 28. November 2024 // 9.30-19.00 Uhr

9.30 Ulrike Tanzer (Innsbruck): Stefan Zweigs Maria Stuart
10.15 Simone Lettner (Salzburg): Auf den Spuren der ›Monomanie‹. Aspekte der Genialität und der Materialität in Stefan Zweigs Biografie über Honoré de Balzac
11.30 Caitríona Ní Dhúill (Salzburg): Der ›weiße‹ Zweig. Zu den Entdeckerbiografien
14.30 Erika Capovilla (Udine): Menschlichkeit im Porträt. Humanistische Werte und ihre Inszenierung in Stefan Zweigs Biografien
15.15 Clemens Peck (Salzburg): »Biologie des Diplomaten«. Zur kalten persona in der Biografik der Zwischenkriegszeit (Blei und Zweig)
16.30 Werner Michler (Salzburg): Gattung der Biografie / Gattungen in der Biografie
18.00 Künstlerinnengespräch: Bettina Egger (Salzburg) im Gespräch mit Klemens Renoldner (Wien) über ihre Arbeit an der Graphic Novel zu Stefan Zweigs Die Welt von Gestern

Freitag, 29. November 2024 // 10.00-13.00 Uhr

10.00 Klemens Renoldner (Wien): Konzeptionen des autobiografischen Schreibens bei Stefan Zweig
11.30 David Fontanals (Barcelona): Authorial Posture and the Articulation of the Writer’s Commitment in Stefan Zweig’s Auto/Biographical Narratives
12.15 Johanna Gehmacher (Wien): Relationales Nachlassbewusstsein. Friderike Zweigs Gedächtnisprojekte

Konzept, Organisation: Martina Wörgötter (Stefan Zweig Zentrum Salzburg)

Bildnachweis: Stefan Zweig, Estoril, Februar 1938. © Stefan Zweig Zentrum Salzburg

Impressionen "Stefan Zweig und biographisches Schreiben in der Moderne", 27.-29.11.2024