Figurationen des Übergangs
Kunst und Wissenschaft können allgemein als diejenigen Bereiche gelten, in denen über „das Leben“ schlechthin nachgedacht wird, wo im Speziellen aber auch Reflexionen über die Voraussetzungen und Möglichkeiten der eigenen Praxis erfolgen.
Der Programmbereich FIGURATIONEN DES ÜBERGANGS thematisiert Zonen und Dynamiken zwischen Leben und Tod, Individuum und Kollektiv, Kunst und Leben. Er widmet sich Gestalten und Gestaltungen des Transitorischen in den Künsten sowie in der kulturellen Imagologie und konturiert Stationen einer Kulturgeschichte des Schöpferischen und der Zerstörung, von Anfang und Ende.
Bildnachweis: Hans Pollhammer, ohne Titel (Ahoi), Acryl/Lw., 2008, Detail
Laufende Veranstaltungen
Anita Hosseini: Sehnsucht nach der DeepTime. Die Kulturgeschichte des Dinosauriers im Spiegel des Anthropozäns
Vortrag
17:00Im Rahmen der Lehrveranstaltung Dino, Dodo, Gegenwart – Aussterben in Kunst, Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation unter der Leitung von Julia Grillmayr ist Anita Hosseini (Universität für angewandte Kunst Wien) zu Gast.
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Künstlergespräch, Lesung
19:30Lesung und Gespräch mit Teresa Präauer zum Roman „Kochen im falschen Jahrhundert“ im Literaturhaus Salzburg.
Kartenreservierung bitte direkt an das Literaturhaus Tel. 0662/422 411 oder per Mail an karten@literaturhaus-salzburg.at.
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Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Martina Feichtenschlager
Öffentliche Ringvorlesung
11:15Martina Feichtenschlager: Si wunder wol gemachet wîp – die wunderschön geschaffene Frau. Der Pygmalion-Mythos in der mittelalterlichen Literatur
Der Vortrag widmet sich der Wahrnehmung und Rezeption des Pygmalion-Mythos in der Literatur des Mittelalters. Bestimmte rhetorische Beschreibungsmuster spielen dabei ebenso eine Rolle wie das Einnehmen einer bestimmten Blickrichtung auf den Frauenkörper. Inwiefern lässt sich das Verhältnis zwischen dem Dichter und seiner Schöpfung als ein begehrliches begreifen? Welche Rolle nimmt Gott in diesem Spannungsfeld ein? Und welche der (mittelalterliche oder neuzeitliche) Rezipierende? Diese und noch weitere Fragen sollen im Zuge der Vorlesungseinheit zur Sprache kommen.
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Ines Kleesattel und Pascale Schreibmüller: Hexen mit Hammer
Künstlergespräch, Lecture, Performance
18:00Ines Kleesattel (Basel/Zürich) und Pascale Schreibmüller (Zürich) verhandeln mit Sounds, Imaginationen und Texten das Potential gegendisziplinärer hexenkünstlerischer Wissenspraktiken. Im Anschluss Gespräch.
Flyer_Kleesattel_Schreibmueller_Hexen
mehr »Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Werner Michler
11:15Werner Michler: Geboren/gemacht. Schöpfungskonzeptionen der Romantik zwischen Kunst, Magie und Technik
Woher kommt das Leben? Welches Leben kann die Kunst (als ars oder als techne) hervorbringen? Und wer muss man sein (oder: was muss man können), um in der Kunst und durch die Kunst Leben hervorzubringen, muss man dazu geboren sein oder wird man dazu gemacht? Der Vortrag untersucht an einigen wichtigen literarischen Figurationen Parallelen zwischen Ideen von Kunst und Künstlerschaft und der Hervorbringung von Neuem. Und was macht das Neue, wenn es dann einmal da ist? Die Literatur der Romantik gibt darauf sehr skeptische Antworten.
mehr »Friderike ›Zweig‹
Präsentation, Workshop
15:00Zur Lyrik der Friderike ›Zweig‹: Workshop 15h | Konferenzzimmer, Edmundsburg
Friderike ›Zweig‹. Weibliche Intellektualität im frühen 20. Jahrhundert: Buchpräsentation mit Lesung und Musik: 19.30h | Europasaal, Edmundsburg
Lesung und Musik: Juliette Larat (Thomas Bernhard Institut, Universität Mozarteum) und Dario Zingales (Department für Blas- und Schlaginstrumente, Universität Mozarteum)
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Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Frank Fehrenbach
Öffentliche Ringvorlesung, Online-Vortrag
11:15Frank Fehrenbach: „Quasi semivivi“. Italienische Skulpturen der Renaissance
Der Vortrag konzentriert sich auf Formen der Übergänglichkeit zwischen tot und lebendig in der Skulptur der italienischen Renaissance. Drei Aspekte stehen dabei im Zentrum: die scheinbare „Bereitschaft“ (prontezza) von Statuen zu einer im nächsten Moment zu erwartenden Bewegung; die Emergenz der Farbigkeit sogenannter monochromer Skulptur; sowie die Transitorik feuchter Oberflächen von Brunnenskulpturen. Zeitgenössische naturphilosophische Überlegungen zur Verschränkung von Leben und Tod im lebendigen Körper werden in die Beobachtungen miteinbezogen.
mehr »Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Renate Prochno-Schinkel
Öffentliche Ringvorlesung
11:15Renate Prochno-Schinkel: Zur Ikonographie Pygmalions in der bildenden Kunst
Der Vortrag zeigt, wie die die bildende Kunst die Geschichte Pygmalions im Mittelalter und in der frühen Neuzeit dargestellt hat. Jede Epoche interpretierte den Mythos auf ihre eigene Weise und setzte andere Akzente. Die wichtigsten ikonographischen Variationen über dasselbe Thema sollen nachgezeichnet werden.
mehr »Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Manfred Kern
Öffentliche Ringvorlesung
11:15Manfred Kern: Aphrodites Statuen und ihre Liebhaber. Eine Pathologie
Um 350 v. Chr. hat der griechische Bildhauer Praxiteles für die Insel Knidos eine Aphroditestatue geschaffen. Bei dieser Knidia handelt es sich um den ersten bekannten weiblichen Vollakt in der griechischen Kunst, entsprechende Furore hat sie gemacht. Berthold Hinz hat der Knidia und ihrer Rezeptionsgeschichte ein ganzes Buch gewidmet, in dem er von einer „abendländischen Passion“ spricht. Man könnte schärfer noch von einer Pathologie sprechen, die Ästhetik und Erotik in gleicher Weise betrifft und verschränkt. An die Knidia heften sich Legenden von Männern, die sich in sie, die Statue, verliebten und sich an ihr vergingen. Die Statuenliebe oder klar gesprochen der „Sex mit Marmor“ bildet ein Narrativ, das sich übers Mittelalter bis in die Moderen zieht. Der Vortrag widmet sich den bezeichnendsten Zeugnissen dieser pathogenen Konstellation. Ovids „Pygmalion“ kann dabei als ein Ableger angesehen werden, der selbst wieder seine eigene Wirkungsgeschichte erzeugte.
mehr »Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Jan Völker
Öffentliche Ringvorlesung
11:15Jan Völker: Augenangst
Die Ringvorlesung verfolgt den Mythos des Pygmalion, seine Tradierungen und seine Schichten der (Un-)Sinngebung von der Antike und bis in die Gegenwart. Ausgehend von der Meistererzählung Ovids und verwandter bildhafter Verwandlungen wie die von Narziss oder der Propoetiden geht es um künstlich hergestellte Statuen, die lebende Körper imitieren (die in der imaginativen Sphäre der Literatur oder Kunst selbst künstlich sind). Die Ringvorlesung fragt nach dem Verhältnis des Körpers als materielles, unbelebtes Artefakt und als lebendiges Subjekt. Vertreter*innen der verschiedensten kulturwissenschaftlichen Disziplinen werde diese Spannung von Nachahmung und Beseelung, Imagination und Materialität, Körper und Körperfiktion, nicht zuletzt aber auch die Genderfrage zwischen Schöpfung und Schöpfenden beleuchten.
mehr »Johanna Schumm und Helmut Lethen: Barocke Verstellung heute. Was man von Gracián lernen kann
Podiumsgespräch, Vortrag
17:00Der Vortrag von Johanna Schumm (München) und das anschließende Podiumsgespräch mit Helmut Lethen (Wien/Linz) und Johanna Schumm widmen sich diesen Fragen vor dem Hintergrund einer regen deutschsprachigen Rezeptionsgeschichte des Handorakels seit der berühmten Übersetzung durch Arthur Schopenhauer.
Moderation: Clemens Peck
mehr »VOM GEHEN UND VON ÜBERGÄNGEN IN DEN KÜNSTEN
Konzert, Lesung, Vortrag
10:00Mit Vorträgen von Brigitte Kovacs, Valentin Lindenthaler, Jan Volker Röhnert und Anna Stadler, Gespräch von Christa Gürtler mit und Lesung von Gertraud Klemm und einem musikalischen Ausklang mit Marco Döttlinger, eingeführt von Werner Michler.
mehr »Vergangene Veranstaltungen
Öffentliche Ringvorlesung: Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten
22. 03. 2023, 11:15
- 21. 06. 2023, 12:45
Unipark Nonntal, HS 3 Georg Eisler (E.003)
mehr »Pygmalion. Künstliche Körper und lebende Statuen in den Künsten: Dorothea Weber
Öffentliche Ringvorlesung22. 03. 2023, 11:15 - 12:45
Unipark Nonntal, HS 3 Georg Eisler (E.003)
mehr »Leonardo Cazzadori: Science in Verse: The Art of Didactic Poetry in Antiquity
Gastgespräch , Lecture19. 01. 2023, 17:00 - 19:00
W&K-Atelier, 1. OG, KunstQuartier
mehr »ABSAGE! Reihe „Literacies“: Konstanze Schütze: Bildkomplexe und Digitalität. Visuelle Explorationen nach dem Internet
Gastgespräch , Vortrag11. 01. 2023, 17:00 - 19:00
KunstQuartier, W&K-Atelier, 1. OG
mehr »Juliane Rebentisch: Melancholie, Kritik, Kunst
Vortrag09. 01. 2023, 18:00 - 20:00
KunstQuartier, W&K-Atelier, 1. OG
mehr »News
Schriften
Aufsätze, Rezensionen und Miszellen des Programmbereichs “Figurationen des Übergangs”, interuniversitäre Kooperation von Universität Mozarteum / Paris-Lodron-Universität Salzburg unserer digitalen Schriftenreihe „Figurationen des Übergangs. Schriften zu Wissenschaft und Kunst“ (https://transition.hypotheses.org)
Lehre
Die Lehre am Programmbereich Figurationen des Übergangs ist eng mit Forschung und künstlerischer Praxis verknüpft: Tagungen, Workshops, Vorträge und Ausstellungsprojekte werden vielfach in die Lehre integriert. Die Studierenden sind dadurch in den Austausch zwischen Forschung und künstlerischer Praxis eingebunden. Lehre, Forschung und Vermittlung stehen in einem stetigen Wechselverhältnis.
Unser Programmbereich wird von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen von Universität Mozarteum und Universität Salzburg getragen, der sogenannten ‚Kerngruppe‘. Ihre Mitglieder stammen aus den bildenden und darstellenden Künsten sowie den Literatur-, Kultur- und Kunstwissenschaften. Sie organisieren am Programmbereich Veranstaltungen und führen Lehrveranstaltungen durch.
Publikationen
Hier finden Sie Publikationen, die vom Programmbereich Figurationen des Übergangs unterstützt wurden und/oder aus Veranstaltungen des Programmbereichs hervorgegangen sind.
Kuon, Peter / Laville, Béatrice / Magne, Élisabeth / Winter, Susanne Winter (Hrsg.): Polémiquer - Provoquer - Scandaliser, Presses Universitaires de Bordeaux 2019.
Bleuler, Anna Kathrin / Kern, Manfred / Kuon, Peter (Hrsg.): Poesie des Widerstreits. Heidelberg: Winter 2020.
Deutschmann, Peter / Herlth, Jens / Woldan, Alois (eds.): “Truth” and Fiction: Conspiracies and Conspiracy Theories in Eastern European Culture and Literature. Bielefeld: transcript 2020 (= Culture & Theory, 193).
Ehrmann, Daniel / Wolf, Norbert Christian (Hrsg.): Der Streit um Klassizität. Polemische Konstellationen vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Wien u.a.: Böhlau 2020.
Haitzinger, Nicole / Kollinger, Franziska (Hrsg.): Harlekinaden. Beiträge zum Aspekt des Polemischen in den szenischen Künsten. München: epodium 2020 (=Tanz & Archiv – Forschungsreisen. Auftritte und Theoria ästhetischen Wissens, 9).
Brandt, Sigrid (Hrsg.): Massen Sterben – Wege des Erinnerns an zwei Weltkriege in europäischer Perspektive. Berlin: Hendrik Bäßler 2021.
Haitzinger, Nicole / Kolb, Alexandra (eds.): Post-Utopia and Europe in the Performing Arts. München: epodium 2021. Das Buch wird auch als E-Book verfügbar sein.
Degner, Uta / Gürtler, Christa (Hrsg.): Gespenstischer Realismus. Texte von und zu Kathrin Röggla. Wien: Sonderzahl 2021.
Degner, Uta / Gürtler, Christa (Hrsg.): Elfriede Jelinek: Provokationen der Kunst. Berlin: De Gruyter 2021.
Haitzinger, Nicole / Kolb, Alexandra (eds.): Dancing Europe. Identities, Languages, Institutions. München: epodium 2022.
Assinger, Thomas / Ehrmann, Daniel (Hrsg.): Gelehrsamkeit(en) im 18. Jahrhundert. Autorisierung – Darstellung – Vernetzung. Heidelberg: Winter 2022 (=Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte, 116).
Team
-
Dr.in phil. Hildegard Fraueneder »
Leitung
Kunstgeschichte T: +43 662 6198 3122 E: hildegard.fraueneder@moz.ac.at -
Univ. Prof. Dr. phil. Mag. phil. Werner Michler »
Leitung
Neuere Deutsche Literatur T: +43 662 8044 4353 E: werner.michler@plus.ac.at -
Univ. Prof. Dr. phil. Mag. phil. Peter Deutschmann »
Co-Leitung
Literatur- und Kulturwissenschaft / Slawistik T: +43 662 8044 4502 E: peter.deutschmann@plus.ac.at -
Univ. Prof. Dr. phil. Mag. phil. Manfred Kern »
Co-Leitung
Ältere Deutsche Sprache und Literatur T: +43 662 8044 4378 E: manfred.kern@plus.ac.at -
Dr.in phil. Mag.a phil. Romana Sammern »
Senior Scientist
T: +43 662 8044 2378 E: romana.sammern@plus.ac.at -
Mag.a phil. Silvia Amberger »
Referentin
T: +43 662 8044 2377 E: silvia.amberger@plus.ac.at -
Marie Astrid Romich »
Studienassistentin
T: +43 662 8044 2376 E: marieastrid.romich@plus.ac.at