Lehre am Programmbereich Figurationen des Übergangs
Die Lehre am Programmbereich Figurationen des Übergangs ist eng mit Forschung und künstlerischer Praxis verknüpft: Tagungen, Workshops, Vorträge und Ausstellungsprojekte werden vielfach in die Lehre integriert. Die Studierenden sind dadurch in den Austausch zwischen Forschung und künstlerischer Praxis eingebunden. Lehre, Forschung und Vermittlung stehen in einem stetigen Wechselverhältnis.
Unser Programmbereich wird von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen von Universität Mozarteum und Universität Salzburg getragen, der sogenannten ‚Kerngruppe‘. Ihre Mitglieder stammen aus den bildenden und darstellenden Künsten sowie den Literatur-, Kultur- und Kunstwissenschaften. Sie organisieren am Programmbereich Veranstaltungen und führen Lehrveranstaltungen durch.
Im Rahmen des Studienangebots von Wissenschaft & Kunst gestalten wir gemeinsam mit den Programmbereichen Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion und (Inter)Mediation ein Lehrprogramm für Studierende der Universität Mozarteum und der Universität Salzburg. Wir vom Programmbereich Figurationen des Übergangs bieten darin insbesondere für das Basismodul Die Künste: Theorien und Diskurse sowie für die Studienergänzung Die Künste: Praxis und Vermittlung Lehrveranstaltungen an, die Teil des Studienschwerpunkts Kunst, Kultur und ihre Vermittlung sind.
Darüber hinaus organisieren wir am Programmbereich öffentliche Ringvorlesungen, die aktuelle wissenschaftliche und künstlerische Diskurse aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und vermitteln. Die Ringvorlesungen lassen sich je nach Hauptstudium als Wahlfächer oder Wahlpflichtfächer anrechnen.
LEHRVERANSTALTUNGEN
SOMMERSEMESTER 2025
Basismodul I + II: Die Künste: Theorien und Diskurse / Theorien und Konzepte der Künste
UV 901.366 The Art of Beauty – Ausstellungsprojekt in Kooperation mit dem Museumsverband KHM / Schloss Ambras Innsbruck
Romana Sammern
Wie und warum verschönern die Menschen ihre Körper? Nach welchen Maßstäben? Thema der Lehrveranstaltung sind Normen und Techniken der Körperpflege und Körperbearbeitung in Kunst und Alltagspraxis. Im Zentrum stehen Ideale und Normvorstellungen des menschlichen Körpers sowie Kontinuitäten und Veränderungen zu Vorstellungen, künstlerischen, kosmetischen wie medizinischen Praktiken und Instrumenten in Geschichte und Gegenwart mit einem Fokus auf die Frühe Neuzeit. Ausgehend und in Kooperation mit dem gleichnamigen Ausstellungsprojekt in Schloss Ambras Innsbruck im Sommer 2025, diskutieren wir in der Lehrveranstaltung Vermittlungskonzepte und entwickeln Ausstellungsmodelle, die wir in einer eigenen Ausstellung im W+K Enter: Kunstraum im Juni 2025 präsentieren werden. Die Lehrveranstaltung wird von der Kuratorin Katharina Seidl (Schloss Ambras), der Kunstvermittlerin Magdalena Stieb (Museum der Moderne Salzburg) und dem Kurator Jürgen Tabor (Museum der Moderne Salzburg) begleitet.
Die Lehrveranstaltung richtet sich auch an alle Lehramtsstudierenden.
Die Lehrveranstaltung ist für den Studienschwerpunkt / die Studienergänzung Wissenschaft und Kunst anrechenbar.
VO 901.367 Öffentliche Block-Ringvorlesung: Der Tag danach. Phasen der Latenz, des Ausbruchs und der Neuordnung in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst
Miriam Althammer, Christoph von Hagke, Werner Michler, Bob Muilwijk, Clemens Peck, Romana Sammern, Magdalena Stieb
Die interdisziplinäre Block-Ringvorlesung widmet sich raumzeitlichen Dimensionen, insbesondere den Phasen der Veränderung in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst. Fragen der Latenz und Beschleunigung, der Ruptur, des point-of-no-return und Ausbruchs, der Umwandlung und der Neuordnung lassen sich in der naturwissenschaftlichen und historisch-philosophischen Analyse ebenso stellen wie in künstlerischen und kreativen Prozessen. Die Vorstellung eines ‚Tags danach‘, eines Chronotopos des ‚danach‘ bildet einerseits eine Phase, die den Übergang von Ausbruch und Neuordnung markiert, andererseits erinnert er uns daran, dass Phasen des Übergangs und Umschlagmomente häufig überhaupt erst vom Standpunkt eines danach betrachtet und skaliert werden können.
Der thematische Bogen der Veranstaltung spannt sich von der rasanten Bewegung sozialer und politischer Revolutionen (Französische und Russische Revolution, 1848, Nelkenrevolution, Arabischer Frühling) über die Dauer und Latenz geologischer und klimatischer Veränderung im Anthropozän bis zum theologischen und kulturellen Motiv der Auferstehung. Zudem rückt mit dem Revolutions- und Katastrophenfilm, dem ‚Kater‘ der Revolution (bei Intellektuellen in Polen/Russland), der Frage der Zeitlichkeit in der marxistischen Theorie, dem politischen Widerstand im Tanz und der Instrumentalisierung von Körpern, der Medientechnik der Fotografie, der Katastrophe und Revolution in bildender Kunst und Literatur die Ebene der Repräsentation in den Vordergrund.
Die öffentlichen Veranstaltungen (1.4.2025 Auftaktveranstaltung, 11.-13.6.2025 Tagung) werden durch begleitende Termine für Studierende ergänzt.
Die seit Wintersemester 2018/19 abgehaltenen Lehrveranstaltungen des Programmbereichs „Figurationen des Übergangs“ finden Sie im Archiv gelistet.