Lehre am Programmbereich Figurationen des Übergangs
Die Lehre am Programmbereich Figurationen des Übergangs ist eng mit Forschung und künstlerischer Praxis verknüpft: Tagungen, Workshops, Vorträge und Ausstellungsprojekte werden vielfach in die Lehre integriert. Die Studierenden sind dadurch in den Austausch zwischen Forschung und künstlerischer Praxis eingebunden. Lehre, Forschung und Vermittlung stehen in einem stetigen Wechselverhältnis.
Unser Programmbereich wird von Wissenschaftler*innen und Künstler*innen von Universität Mozarteum und Universität Salzburg getragen, der sogenannten ‚Kerngruppe‘. Ihre Mitglieder stammen aus den bildenden und darstellenden Künsten sowie den Literatur-, Kultur- und Kunstwissenschaften. Sie organisieren am Programmbereich Veranstaltungen und führen Lehrveranstaltungen durch.
Im Rahmen des Studienangebots von Wissenschaft & Kunst gestalten wir gemeinsam mit den Programmbereichen Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion und (Inter)Mediation ein Lehrprogramm für Studierende der Universität Mozarteum und der Universität Salzburg. Wir vom Programmbereich Figurationen des Übergangs bieten darin insbesondere für das Basismodul Die Künste: Theorien und Diskurse sowie für die Studienergänzung Die Künste: Praxis und Vermittlung Lehrveranstaltungen an, die Teil des Studienschwerpunkts Kunst, Kultur und ihre Vermittlung sind.
Darüber hinaus organisieren wir am Programmbereich öffentliche Ringvorlesungen, die aktuelle wissenschaftliche und künstlerische Diskurse aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und vermitteln. Die Ringvorlesungen lassen sich je nach Hauptstudium als Wahlfächer oder Wahlpflichtfächer anrechnen.
LEHRVERANSTALTUNGEN
WINTERSEMESTER 2023/24
Basismodul I + II: Die Künste: Theorien und Diskurse / Theorien und Konzepte der Künste
UV 901.361 Text in der Gegenwartskunst
Anna Stadler
Wir wollen in diesem Kurs anhand konkreter Beispiele aus der Gegenwartskunst untersuchen, auf welche Weise Text in der Bildenden Kunst verwendet wird, und welche Rolle dieser im Gefüge aus Ort, Zeit und Kontext spielt. Von besonderem Interesse wird sein, auf welche Weise Formen des Mit-, Fort- und Gegenschreibens entstehen, und inwiefern Text in diesen Zusammenhängen zur subversiven Strategie werden kann. Nicht nur die Texte, die Künstler:innen selbst produzieren, werden dabei im Fokus stehen, sondern im Weiteren auch die Texte, die über Kunst oder von Kunst ausgehend produziert werden. In einer zweiten Phase werden spezifische künstlerische Situationen Ausgangspunkt für Schreibexperimente. Die thematisierten Inhalte werden im Rahmen von Workshops in die Schreibpraxis der Studierenden übersetzt. Wir untersuchen, wie Form, Stil, Stimme und Narrativ unterschiedlich eingesetzt werden und erproben dies in der Praxis. Vorgesehen ist neben einem Artist Talk u.a. auch der Besuch Enar de Dios Rodriguez Ausstellung „ECOTONE“ im Kunstraum „fünfzigzwanzig“.
Studienergänzung: Die Künste: Praxis und Vermittlung / Bereich 2: Vermittlung der Künste
UV 901.360 Cancel Culture
Julia Hinterberger
„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ – ein frommer Wunsch, selbst oder gerade in Zeiten der Demokratie? Täglich berichten Medien über Political Correctness, Wokeness und Cultural Appropriation, über -ismen und -phobien, über Rechte wie Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung, über Kulturkampf und die „Macht radikaler Minderheiten“ (Rolf A. Schütze). Täglich werden Canceling-Forderungen laut, die auch die Ausflüsse künstlerischer Erinnerungskulturen betreffen. „Das macht man heute nicht mehr!“, lautet zumeist das moralische Urteil. Aber wie „macht man es“ denn heutzutage? Und wer bestimmt in einer Demokratie darüber?
Die Lehrveranstaltung liefert theoretische Inputs zur langen historischen Tradition der Cancel Culture, des „Gespenstes, das in der ganzen Welt umgeht“ (Adrian Daub). Gemeinsam diskutieren wir anhand ausgewählter Beispiele aus den Bereichen Musik, Literatur und Bildende Kunst das gezielte Löschen von Erinnerungen an Personen und/oder Ereignissen. Als damnatio memoriae ist die Praxis seit der Antike überliefert. Auf der Grundlage unserer Diskussionen erstellen wir anschließend in der Übung individuelle Konzepte der Erwiderung, die sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch gestaltet sein können.
Die seit Wintersemester 2018/19 abgehaltenen Lehrveranstaltungen des Programmbereichs „Figurationen des Übergangs“ finden Sie im Archiv gelistet.