Reihe Beginnen. Mitte. Enden
Themenfeld 2: Beginnen und Enden
Konzept: Hildegard Fraueneder
Die Reihe Beginnen und Enden behandelt die vielfältigen Fragen von Kreativität, ihr Verhältnis zu Tradition und Innovation, das Verhältnis von Vollendung und Prozessualität. Diese tangieren Rezeptionshaltungen sowie qualitative Veränderungen in Produktionsprozessen: Was von vielen stammt, oder was in ‚verstreuter Autorschaft‘ sich im Weiterschreiben oder in Adaptionen transformieren kann, was ein Vor- wie auch Nachgängiges ebenso wie ein Außen nicht mehr als vom eigentlichen ‚Werk‘ trennbar begreift, hat den ehemals engen Konnex von ‚Autor*in und Werk‘ nachhaltig ins Wanken gebracht. Doch auch eine künstlerische Arbeit, neuere Filmserien, ein literarischer Text oder das postdramatische Theaterereignis – sie alle beginnen irgendwo und enden irgendwann, jedoch in anderer Weise wie es bei klar abgrenzbaren Werken nachgezeichnet werden kann. Die Frage nach Anfang und Ende stellt sich zwar immer ganz konkret am Einzelnen, doch sind ein Anfang/ein Ende vor dem Hintergrund der Entgrenzung, Offenheit und Kollektivität nicht mehr per se als ‚ästhetischer Herrschaftsakt‘, der eine Grenze setzt, zu beschreiben.
In dieser Reihe lassen sich vielerlei Übergangszonen thematisieren, sowohl in Hinsicht auf ein gewandeltes Verständnis eines Künstler*in-Seins und eines künstlerischen Tuns, einer Verschiebung der Aufmerksamkeit von der Form zu den Inhalten, und vor allem auch in Hinsicht darauf, wie wir mit und durch die Künste ‚Welt‘ wahrnehmen, aber auch gestalten.
Bisherige Veranstaltungen
Vortragsreihe Wissenschaft und Kunst: Artes
Themenfeld 3: Übergänge zwischen Kunst und Leben
Konzept: Werner Michler, Thomas Assinger (FB Germanistik)
Die Reihe wird in einer lockeren Abfolge von kleineren Workshops und Gastvorträgen die Geschichte von Begriff und Praxeologie der artes (artes liberales, artes hermeticae/magicae, artes mechanicae) vom Mittelalter bis in die Neuzeit zu profilieren versuchen und fragen, wie sich die einst von den artes betreuten und figurierten Wissensfelder zu den ‚autonomen‘ Bereichen ‚Wissenschaft‘ und ‚Kunst‘ auseinanderentwickelt haben; das Erkenntnisinteresse ist dabei nicht nur historisch, sondern liegt in der Bilanzierung der Verluste dieses Prozesses, der für gewöhnlich als verantwortlich für die ‚Erfolgsgeschichte‘ der Neuzeit verstanden wird. Welche Disziplinen, Ideologien, Praxen, Weltanschauungen haben sich der nunmehr unbetreuten Themen, die als weder wissenschaftsfähig noch kunstförmig galten, angenommen? Und gibt es Chancen auf die Wiedergewinnung eines Begriffs von ‚Kunst‘, der zu einer Neuformierung von ‚Künsten‘ im engeren wie im weiteren Sinn führen könnte: ars vivendi/moriendi, Erziehungskunst und Heilkunst (anstelle einer sozialwissenschaftlichen oder psychologischen Pädagogik und einer naturwissenschaftlichen Medizin) u.a.m.
Lecture series: artes
In a loose sequence of smaller workshops and guest lectures, we attempt to profile the history of the concept and praxeology of the artes (artes liberales, artes hermeticae/magicae, artes mechanicae) from the Middle Ages to modern times. Subsequently, the focus is on the question of how the fields of knowledge once supervised by the artes have diverged into the ‘autonomous’ fields of ‘science’ and ‘art’. The epistemological interest is thus not only historical, but lies in accounting for the losses of this process, which is usually understood as responsible for the ’success story‘ of the modern era. What disciplines, ideologies, practices, worldviews have taken on those subjects that were considered neither capable of science nor art? Are there chances for the recovery of a concept of ‘art’ that could lead to a new formation of ‚arts‘ in the narrower as well as in the broader sense: ars vivendi/moriendi, art of education and art of healing (instead of a social-scientific or psychological pedagogy and a natural-scientific medicine), etc.?
Bisherige Veranstaltungen
Gesprächsreihe Literacies
Themenfeld 3: Übergänge zwischen Kunst und Leben
Konzept: Iris Laner, Werner Michler, Romana Sammern
In der Reihe werden u.a. transdisziplinäre Alternativen zu den pädagogischen Kompetenz-Diskursen diskutiert und wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven im Kontext europäischer Bildungsdiskurse in Dialog gebracht.
Mit Hildegard Fraueneder (Abt. Bildnerische Erziehung, Universität Mozarteum, Figurationen des Übergangs, W&K), Ulrike Greiner (School of Eduation, Universität Salzburg), Iris Laner (Abt. Bildnerische Erziehung/SOMA, Universität Mozarteum), Werner Michler (Figurationen des Übergangs, W&K/FB Germanisik, Universität Salzburg), Markus Oppolzer (FB Anglistik, Universität Salzburg), Romana Sammern, Figurationen des Übergangs, W&K/Abt. Kunstgeschichte, Universität Salzburg), Birke Sturm (Abt. Bildnerische Erziehung, Universität Mozarteum)
Bisherige Veranstaltungen
23. Mai 2024: Spekulationen über das Klima der Künste: Gespräch mit Kris Decker und Barbara Preisig
24. Jänner 2022: Literature Literacy
5. November 2021: Visual Literacy mit Matthias Bruhn (Karlsruhe)
4. Oktober 2021: Begriffskritik
Vortragsreihe Physiologie
Themenfeld 3: Übergänge zwischen Kunst und Leben
Konzept: Romana Sammern
Die Veranstaltungsreihe Physiologie diskutiert Visualisierungen physiologischer Konstitutionen und ihre Rolle für die Genese, Transformation und Verbreitung von Wissen (medizinisches, naturkundliches, etc.) entlang von konkreten körperlichen Prozessen: Zeugen, Gebären, Altern, Sterben, Verdauen.
The series Physiology discusses visualisations of physiological constitutions and their role in the genesis, transformation and dissemination of knowledge (including artistic, medical, natural historic, technological) along concrete bodily processes: conceiving/fathering, giving birth/being born, ageing, dying, digesting.
Bisherige Veranstaltungen
18. April 2023: Teresa Präauer: „Kochen im falschen Jahrhundert“
24. März 2022: Irini Athanassakis (Paris): Milch (Ökonomien des Mutterleibs)