Alltägliche Dramen des Anfangens: Das Intro als affektive Schwelle
Der Vortrag von Julia Bee nimmt ausgewählte Intros aktueller TV-Serien in den Blick. Intros sind die ritualisierten Eingangspassagen in alltägliche Serienrezeptionen. Das Intro wird dabei als eine Verdichtung von Ästhetiken, Affekten und Perzepten verstanden, welches die Rezeption vorbereitet, aber auch ein spezifisches Sehvergnügen darstellt. Das Intro ist eine Gefüge, eine verdichtete Montageeinheit, die auch die Funktion hat, die TV-Serie affektiv zu „branden“, d.h. eine Marke zu prägen. Hinter den spielerischen und künstlerischen Artefakten können auch Wahrnehmungs- und Affektpolitiken sichtbar gemacht werden, die aktuelle gesellschaftliche und politische Themen verhandeln.
Julia Bee, Dr. phil, Medien- und Kulturwissenschaftlerin, ist Juniorprofessorin für Bildtheorie an der Bauhaus-Universität in Weimar. Ihre Arbeitsgebiete sind: Visuelle Anthropologie und experimentelle visuelle Verfahren, Gender und Medien, Philosophien von Wahrnehmung und Erfahrung.
Film im Film / Eröffnungssequenzen (Vorspannfilm, 2019)
Screening von Franz Bergmüller (Bildender Künstler, Universität Mozarteum Salzburg)
Konzeption: Hildegard Fraueneder
Bildnachweis: VALIE EXPORT, Syntagma, 1983, 16mm Film, Filmstill, © VALIE EXPORT.