Reihe "Literacies"

Christoph Hoffmann (Luzern): Training Scenes. Taking Science Studies to the Classroom

Im wissenschaftlichen Unterricht wird nicht nur Lernstoff vermittelt. Zur Sprache kommt auch, wie in einem bestimmten Fach- oder Studiengebiet wissenschaftlich zu arbeiten ist, welche Haltungen in diesem Zusammenhang einzunehmen sind, worin der Nutzen des Fach- oder Studiengebiets liegt und was die Wissenschaften im Allgemeinen gegenüber anderen Formen des Wissens charakterisiert. Dies geschieht manchmal separiert von den Inhalten, gerne in den ersten Stunden von Einführungsveranstaltungen, ganz überwiegend erfolgen solche epistemologischen Lektionen aber verwickelt in die Inhalte. Daran schließen sich zwei Fragen an: Wie bilden sich die Vorstellungen heraus, die Studentinnen und Studenten von ihrem Studiengebiet und von den Wissenschaften im Ganzen besitzen? Und warum ist es von Bedeutung, sich für solche ‚spontanen Philosophien‘ (Louis Althusser) der Studierenden und ebenso der Dozierenden zu interessieren?

Christoph Hoffmann ist Professor für Wissenschaftsforschung an der Universität Luzern. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte in Frankfurt am Main und Freiburg im Breisgau promovierte er 1995 zum Der Dichter am Apparat. Medientechnik, Experimentalpsychologie und Texte Robert Musils 1899–1942 (München: W. Fink, 1997) und habilitierte sich 2004 zu Unter Beobachtung. Naturforschung in der Zeit der Sinnesapparate (Göttingen: Wallstein, 2006). Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder und zahlreichen Fellowships (u.a. Zentrum für Literaturforschung Berlin, Akademie Schloss Solitude Stuttgart, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien) ist er seit 2010 am Seminar für Kulturwissenschaften und Wissenschaftsforschung der Universität Luzern tätig und forscht zum wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Publikationen u.a. Die Arbeit der Wissenschaften (Zürich/Berlin: Diaphanes, 2013), Schreiben im Forschen. Verfahren, Szenen, Effekte (Tübingen: Mohr Siebeck, 2018).

Konzept: Iris Laner, Werner Michler, Romana Sammern

 

In der Reihe „Literacies“ werden u.a. transdisziplinäre Alternativen zu den pädagogischen Kompetenz-Diskursen diskutiert und wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven im Kontext europäischer Bildungsdiskurse in Dialog gebracht. Mit Hildegard Fraueneder, Abt. Bildnerische Erziehung, „Figurationen des Übergangs, W&K/Universität Mozarteum; Ulrike Greiner, School of Eduation, Universität Salzburg; Iris Laner, Abt. Bildnerische Erziehung/SOMA, Universität Mozarteum; Werner Michler, „Figurationen des Übergangs, W&K/FB Germanisik, Universität Salzburg; Markus Oppolzer, FB Anglistik, Universität Salzburg; Romana Sammern, „Figurationen des Übergangs, W&K/Abt. Kunstgeschichte, Universität Salzburg; Birke Sturm, Abt. Bildnerische Erziehung, Universität Mozarteum