Ana Hoffner ex-Prvulovic* (Universität Mozarteum)

Künstlerische Forschung – Das Zeitgenössische desynchronisieren

Das Spannungsfeld, in dem sich die aktuellen Kämpfe um künstlerische Forschung ereignen, ist ein weitestgehend ontologisches: Wenn in der Gegenwart von künstlerischer Forschung die Rede ist, so scheint es, als würde das Sein der Kunst genauso wie das Sein des Forschens auf dem Spiel stehen. Wird die Kunst, wenn sie sich als Forschung begreift oder sich in eine solche einmischt, zu etwas ganz anderem? Ist, andererseits, die Forschung bis jetzt ohne Kunst ausgekommen? Stellt die Kunst den bisherigen Forschungsbegriff gänzlich ab oder ist es eher umgekehrt? Was spielt sich tatsächlich zwischen Kunst und Forschung ab? Der Vortrag versucht aktuelle Debatten über künstlerische Forschung in ihrer sozialen und politischen Brisanz wiederzugeben. Er ist begleitet von einer Vielzahl an Beispielen künstlerischer Strategien aus dem Bereich der Performance und Choreografie, sowie aus der Installations-, Film- und Medienkunst.

Ana Hoffner, seit 1.12.2020 Professorin für „artistic research“ an der Universität Mozarteum, ist eine ausgewiesene Expertin für künstlerische Forschung. Mit „Queerness of Memory“ absolvierte sie 2014 den PhD in Practice an der Akademie für Bildende Kunst in Wien, das als künstlerisches Forschungsprojekt mehrfach ausgezeichnet und bei b_books publiziert wurde. 2017 erhielt sie den Theodor Körner Preis für „Ein kobaltblauer Teller“, ein Performance- und Videoprojekt zu Migration und Flucht. Das neue und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderte Forschungs- und Buchprojekt „De/synchronization: Queer Voices“ setzt sich mit Formen des Erscheinens und Verschwindens in den queeren performativen Kunstpraktiken von Sharon Hayes und Antonia Baehr auseinander.

 

MEETINGLINK

https://moz-ac-at.zoom.us/j/96953668348?pwd=ZHdML0NlNWJleTJ5aXAyZ1kwUC9kZz09

Meeting ID: 969 5366 8348
Passcode: 531384

 

Organisation: Hildegard Fraueneder

Bildnachweis: ©Ana Hoffner