Das Phänomen ist nicht neu: In den letzten 20 Jahren avancierte die Ukraine auch aus internationaler Perspektive gesehen zum Testlabor für politische Kommunikation – etwa mit der Farbe Orange, die 2004 erfolgreich dem grauen Kiewer Spätherbst trotzte, mit volkstümlichen Protesten gegen die Regierenden, die bisweilen wie Performances von Christoph Schlingensief anmuteten, oder mit einer aberwitzigen Fußballstadiondebatte zweier Präsidentschaftskandidaten im Jahr 2019.
Auch seit dem 24. Februar 2022 spielten kreative Selbsterklärungen der Ukraine eine maßgebliche Rolle, um die Öffentlichkeit sowie die politischen Eliten in vielen westlichen Staaten von einer notwendigen Solidarität für das angegriffene Land zu überzeugen. Sehr relevant dafür war dabei die Vergangenheit von Präsident Wolodymyr Selenskyj und größeren Teilen seines Teams in der Populärkultur, als zunehmend bedeutsames Werkzeug der Kommunikation erweist sich aber auch die Rolle der zeitgenössischen Kunst der Ukraine.
Diskussion mit dem Journalisten Ingo Hasewend (Salzburger Nachrichten, Salzburg), der Kulturproduzentin Oleksandra Saienko (Wien/Charkiw) und Serhij Leschtschenko, ehrenamtlicher Mitarbeiter des ukrainischen Präsidentenbüros (zugeschaltet aus Kiew). Moderation: Herwig G. Höller (Austria Presse Agentur, Institut für Slawistik der Uni Graz)
Konzept: Peter Deutschmann, Herwig G. Höller
Bildnachweis: © Marija Norasjan