Das 13. Jahrhundert

Übergänge vom Hoch- zum Spätmittelalter in Literatur und Kunst

Das 13. Jahrhundert ist gekennzeichnet von schwerwiegenden gesellschaftlichen Umbrüchen sowie politischen Turbulenzen. Mit dem Tod Kaiser Friedrichs II. beginnt 1250 das Interregnum, die ‚kaiserlose, die schreckliche Zeit‘ im Heiligen Römischen Reich. In Bezug auf die Literatur gilt das Jahrhundert als Epoche der späthöfischen Dichtung, des so genannten ‚nachklassischen‘ Minnesangs und des ‚nachklassischen‘ Artusromans. Solche Bewertungen insinuieren deutlich, dass der Höhepunkt des künstlerischen Schaffens überschritten sei, sie taxieren die ästhetischen Ausdrucksformen dieser Zeit normativ und schaffen so – zumindest in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung – weitere Zäsuren. Gleichzeitig werden Themen, Stoffe und Motive künstlerisch bedeutsam, die diese veränderte Lebensrealität darzustellen versuchen und die sich aus den massiven Umwälzungen der Zeit ergeben. Der Workshop möchte nach dem Niederschlag dieser Entwicklungen in Literatur und Kunst fragen.

PROGRAMM
Donnerstag, 13. Juni 24
10.30 Uhr Empfang bei Kaffee und Kuchen
10.50 Uhr Begrüßung Martina Feichtenschlager und Lena Zudrell
11–12 Uhr Elisabeth Gruber: „Städte im Europa des 13. Jahrhunderts zwischen Topos und historischer Einschätzung“
12–13 Uhr Edith Kapeller: „Der Blick des 15. Jahrhunderts auf die letzten Babenberger am Beispiel Ladislaus Sunthayms“
13–14 Uhr Mittagspause
14–15 Uhr Ruth Isser: „Spätmittelalterliche Adelsbibliotheken im Vergleich: Mechthild von der Pfalz und Jacob Püterich von Reichertshausen. Geschlecht, Stand und Macht als Auswahlkriterien literarischer Stoffe?“
15–16 Uhr Matthias Meyer: „Der leidige Minne- und Abenteuerroman oder: Warum taucht eigentlich Artus unter?“
16.00–16.30 Uhr Kaffeepause
16.30–17.30 Uhr David Hobelleitner: „Das dreizehnte Jahrhundert als Epilog? Kunst in Rom im ausgehenden Mittelalter“

Freitag, 14. Juni 24
9.30–10.30 Uhr Robert Brennan: „Modern art in late medieval Italian painting“
10.30–11.30 Uhr Sarina Tschachtli: „Der Stricker als Phänomen“
11.30–12.30 Uhr Brötchenpause
12.30–13.30 Uhr Isabella Manago: „Überlegungen zur Verarbeitung des spätmittelalterlichen Melancholie-Diskurses in der Herkules-Episode des Trojanerkriegs Konrads von Würzburg“
13.30–14.30 Schlussdiskussion

Mit freundlicher Unterstützung von Stadt und Land Salzburg

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Konzept: Martina Feichtenschlager, Lena Zudrell

Bildnachweis: Antiphonar, Heiligenkreuz, Stiftsbibliothek cod. 20. https://realonline.imareal.sbg.ac.at/detail/nr-003341

Impressionen "Workshop: Übergänge vom Hoch- zum Spätmittelalter in Literatur und Kunst", 13.-14.6.2024

Fotos: Flora Platzer, Silvia Amberger