ÖFFENTLICHE RINGVORLESUNG: Gestaltungsdimensionen von Bildung – ästhetisch/praxeologisch

Fabio Nagele: Bildung und Praxis

Während unter Kompetenzen unter anderem die bei Individuen verfügbaren (kognitiven) Fertigkeiten und Fähigkeiten verstanden werden, um Probleme in variablen Situationen lösen zu können, bezeichnet der Bildungsbegriff mehr als das: Über den Erwerb von Wissen und Können hinausgehend ist mit „Bildung“ zumeist auch der Anspruch einer „Transformation des Subjektes“ verbunden. Basierend auf dieser Auffassung des Bildungsbegriffs versucht der Vortrag zu skizzieren, auf welche Art und Weise Bildung und Praxis („Tun“) miteinander zusammenhängen. Dabei wird vor dem Hintergrund des Performative Turn und der Akteur-Netzwerk-Theorie aufgezeigt, inwiefern Praktiken das Subjekt adressieren und dadurch Bildungsprozesse freisetzen.

Fabio Nagele, Dr., MA, geb. 1991, Studium der Pädagogik (BA) und Erziehungswissenschaft (MA) an der Universität Salzburg, Promotion an der School of Education („PädagogInnenbildung“). Seit 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) des Projektes „Salzburger Bildungslabore“. Forschungstätigkeiten: Selbstreguliertes Lernen, Heterogenität in Schule und Unterricht, Theorie und Praxis in der Lehrer*innenbildung, praxeologische Erfassung von Bildungsprozessen.

 

Die Ringvorlesung diskutiert Gestaltungsdimensionen von Bildung. Sie wendet sich insbesondere an alle Lehramtsstudierenden sowie an alle Studierenden und Lehrenden, die an aktuellen disziplinüberschreitenden Gestaltungsfragen von Bildung als Formgebungsprozess interessiert sind. Die hier verhandelten Themen verstehen sich als Beitrag zu einer interdisziplinär angelegten Bildungsforschung. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Salzburger Bildungslabore, eines Projektes von Universität Salzburg und Pädagogischer Hochschule Salzburg, und des Programmbereichs Figurationen des Übergangs der Interuniversitären Einrichtung Wissenschaft & Kunst zwischen Universität Salzburg und Universität Mozarteum. Beide Einrichtungen operieren jeweils an den Schnittstellen von Universität und Schule sowie Wissenschaft und Kunst.

Alle Studierenden erleben unabhängig von ihrer Disziplin einen Bildungsprozess. In der Ringvorlesung sind deshalb auch die Auswirkungen des hochschulischen Erkenntnisprozesses für die Lehrer*innenausbildung, die hochschulische Ausbildung und die hochschulischen Prozesse insgesamt zu beleuchten. Dazu sollen Vertreter*innen der Bildungs- und Erziehungswissenschaften, der Wissenschaftsforschung und Philosophie, Literaturwissenschaften und Ästhetik, Physik und Sportwissenschaften, Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften sowie der Fachdidaktiken zu Wort und ins Gespräch kommen.

 

Zeit / Ort: 2. März bis 22. Juni 2022, jeweils am Mittwoch 17.00 s.t. bis 18.30 Uhr, Unipark Nonntal, Erzabt Klotz-Str. 1, HS 3 Georg Eisler (E.003)

Konzeption, LV-Leitung: Ulrike Greiner, Werner Michler, Fabio Nagele, Romana Sammern

Bildnachweis: André-Henri Dargelas (1828–1906): Le tour du monde (Ausschnitt). Öl/Leinwand, 46 x 37,5 cm. Privatsammlung.

Studierende können in PlusOnline bzw. MozOnline die Ringvorlesung unter der LV-Nr. 901.351 belegen.

Impressionen "Gestaltungsdimensionen von Bildung – ästhetisch/praxeologisch: Fabio Nagele", 16.3.2022

Fotos: Vivian Nattrodt