Vortrag und Podiumsgespräch mit Johanna Schumm und Helmut Lethen

Barocke Verstellung heute. Was man von Gracián lernen kann

Noch 400 Jahre nach seinem Erscheinen wird Baltasar Graciáns Aphorismensammlung Oráculo manual y arte de prudencia (1647) als Ratgeber in schwierigen Situationen empfohlen: „Mittelmanagern“, die „Top- Entscheider“ (Hemel) werden wollen, zur „schonenden Abwehr verliebter Frauen“ (Soboczynski) oder als Quelle von „Maximen für liberal-demokratische Partisanen“ (Möllers) soll das kleine Handbuch helfen. Doch wie kann aus den hochverdichteten, barocken Aphorismen überhaupt Rat gewonnen werden? Wie die Distanz der jesuitischen spanischen Hofkultur des 17. Jahrhunderts zu den Herausforderungen einer spätkapitalistischen Gesellschaft überwunden werden?

Der Vortrag von Johanna Schumm und das anschließende Podiumsgespräch mit Helmut Lethen und Johanna Schumm widmen sich diesen Fragen vor dem Hintergrund einer regen deutschsprachigen Rezeptionsgeschichte des Handorakels seit der berühmten Übersetzung durch Arthur Schopenhauer.

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Konzept, Moderation: Clemens Peck

Bildnachweis: Johann Schumm privat. Foto Helmut Lethen: © Anna Weise.

Impressionen "Johanna Schumm: Barocke Verstellung heute. Was man von Gracián lernen kann", 25.5.23

Fotos: Marie-Astrid Romich