Der Rest im Rampenlicht. Reparieren & Experimentieren    

Die Münchner Künstler:innen Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller entwickeln mit Textilien Objekte, Skulpturen und Installationen. Ausgangsmaterial ist häufig das Verworfene, Verschlissene und längst Vergessene. Ihre Objekte und Interventionen verstehen die beiden als bespielbare Kontaktflächen und Begegnungsmöglichkeiten. Dabei sind sie gerne auch im öffentlichen Raum aktiv. Bei Performances und Konzerten wird die Bühne zur klingenden Werkstatt. Zum Live-Sound wird genäht und geflickt.
Was wird möglich, wenn das Reparieren auf künstlerische Experimentierfreude trifft? Im Workshop liegt der Fokus nicht auf handwerklicher Präzision. Dietl und Müller möchten vor allem Lust machen, den Blick für längst Vergessenes und beinahe Ausrangiertes zu schärfen.
Im Workshop fahren wir bewusst das Tempo runter. Im Austausch mit den Klient*innen der Lebenshilfe nehmen wir uns Zeit für die eigenen Lieblingsstücke. Die zerschlissene Hose, der zerkratzte Glücksbringer, die gerissene Kette: mitgebrachte Lieblingsstücke werden überarbeitet und verändert. Ähnlich wie beim „Visible Mending“ oder „Kintsugi“ hinterlassen wir sichtbare Spuren beim Reparieren. Die Brüche sind kein Anlass zum Wegwerfen. Stattdessen werden sie zum Ausgangspunkt für experimentelles Gestalten. Zwischen den Nähten, Verdingungen und Klebespuren widmen wir uns der Frage nach einer gelebten Nachhaltigkeit sowie einer lustvollen Reparatur- und Upcycling-Kultur.

Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller bringen vor allem Erfahrung mit textilen Strategien mit. Im Workshop teilen sie ihre Expertise und geben Einblick in die Welt konsumkritischer Kunst- und Modeprojekte. Näh- und andere künstlerische oder handwerkliche Vorkenntnisse können gerne eingebracht werden, sind allerdings nicht erforderlich. Die Lust am sensiblen Umgang mit Ressourcen und am lockeren Experimentieren mit ausrangierten und kaputten Materialien steht im Vordergrund.

Am 19. März 2024 startet der Workshop um 9:15 Uhr mit einem ersten Kennenlernen beim gemeinsamen Frühstück. Das offene Miteinander und Unterstützen steht im Zentrum der gemeinsamen Auseinandersetzung.
Am 16. April 2024 gibt es zwischen 9:15 Uhr und 11:45 Uhr eine Fortsetzung des Workshops. Dieser Termin möchte eine langsame Auseinandersetzung ebenso wie eine gestalterische Vertiefung ermöglichen. Umgestaltungen und Veränderungen, die im ersten Termin angestoßen wurden, finden hier ihre Fortsetzung.

Workshop am 19.03.2024, 9:15 bis 16:00 Uhr 
mit Fortsetzung am 16.04.2024, 9:15 bis 11.45 Uhr

Um Anmeldung wird gebeten: roswitha.gabriel@plus.ac.at

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „eARTh: Klima, Kunst, Kultur“.

Fotos der überarbeiteten Gegenstände werden in der Ausstellung „From trash to treasure – Lieblingsstücke neu“ zu sehen sein, die in Kooperation mit dem transdisziplinären Projekt “Co-CreART – Co-Creating Change!”, dem Bewohnerservice Lehen/Taxham der Stadt Salzburg, der Stadtbibliothek Salzburg, Mediendienst Leistungshölle, FS1, Verein Spektrum und der Lebenshilfe Salzburg gestaltet wird. Die Ausstellung wird in der Stadtbibliothek Salzburg am 13. Juni eröffnet und ist dann bis 2. Juli zu sehen. Mehr Informationen