Forschung am PB Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion
Die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und deren Auswirkungen – wie etwa soziale Ungleichheit, Demokratie- und Klimakrise, künstliche Intelligenz – erfordern grundlegende und nachhaltige gesellschaftliche Transformationen. Nachhaltigkeit als ein alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche umfassendes Handlungsprinzip und als soziale Praxis setzt ein komplexes Denken und Tun voraus. Um diese Komplexität sowie die Gründe, Ziele und Strategien von Nachhaltigkeit auszuhandeln, ist es notwendig, offene Kommunikationsräume zu schaffen. Zudem ist ein gemeinschaftliches Agieren quer durch unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen im Zusammenwirken mit disziplinübergreifender Forschung, Kunst und Kulturproduktion unabdingbar.
Vor diesem Hintergrund arbeitet der Programmbereich in co-kreativen Prozessen gemeinsam mit Akteur:innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, künstlerischen und kulturellen Praxisfeldern sowie der Zivilgesellschaft an der transdisziplinären Erforschung und Entwicklung offener Kommunikations-, Bildungs- und Handlungsräume. Durch diese sollen zum einen bestehendes Wissen kritisch reflektiert und neues Wissen zu gesellschaftlich dringlichen Anliegen und einer zukunftsfähigen Transformation ermöglicht werden. Zum anderen sollen Handlungsoptionen für eine nachhaltige Gesellschaft im Sinne der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030 der UN) entworfen werden. Wir versuchen dabei neue Ideen, Handlungsräume und Strategien für kulturelle Nachhaltigkeit in der Verbindung von Theorie und Praxis auszuloten, sowie unterschiedliche kritische und partizipative kulturelle und künstlerische Praxen, die an Alltags- und Lebenswelten orientiert sind. Im Fokus stehen sozial engagierte Kunst und Kulturarbeit, kulturelle Teilhabe und Vermittlung, Demokratie, Diversität und planetare Gerechtigkeit, die als inhaltliche Ankerpunkte für eine sozial-ökologische Transformation sowie für Prozesse von Inklusion und Exklusion besonders relevant sind.
In unserem Verständnis von Kunst und Kulturproduktion als kritischem und gesellschaftlich zu verhandelndem Prozess gehen wir davon aus, dass Kulturen und künstlerische Produktionen auf gesellschaftlicher, sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene disziplinübergreifend und in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft erprobt und gebildet werden können – und damit ein Kulturwandel und ein gesellschaftlicher Wandel im Sinne einer umfassenden kulturellen Nachhaltigkeit angeregt werden können.
Der Programmbereich wendet sich an Künstler:innen, Wissenschafter:innen und Akteur:innen der Zivilgesellschaft, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind und Fragestellungen, Ideen und Handlungsoptionen für eine umfassende kulturelle Nachhaltigkeit und eine zukunftsfähige Gesellschaft ausloten und erarbeiten möchten. Der Programmbereich ist offen für (erste oder schon konkretere) Ideen und Überlegungen von interessierten Personen von MOZ und PLUS, die entlang eines gemeinsamen Interesses entwickelt und umgesetzt werden können – seien es Ausstellungen, Projekte, neue Formate und Kooperationen etc.
Kontakt: conart@plus.ac.at