Migration


migrantas/Piktogramme im Stadtraum

Links: http://www.migrantas.org/

http://www.migrantas.org/salzburg_de.html

Entwickelt und durchgeführt von: Das Kollektiv "migrantas" besteht aus einem Team freiberuflich tätiger Mitglieder aus den Bereichen Kunst, Soziologie, Grafikdesign, Journalismus, Politikwissenschaft und Architektur.

Mit: Maria Anastassopolous / Veronika Aqra / Eva Beneder / Elisbeth Eder / Abdirizak Farhan / Ali Hasan / Nora Moritz / Viktoriia Nasibullina / Julian Radam / Elisabeth Sturm / Florian Uibner / Jana Winkelmayer

Wann: 2013

Wo: Salzburg

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Programmbereich Zeitgenössische Kunst & Kulturproduktion des Schwerpunkts Wissenschaft & Kunst veranstaltete das Berliner Künstlerinnen-Kollektiv "migrantas" einen Workshop, indem sich die Teilnehmer*innen künstlerisch in Form von Piktogrammen mit der Thematik des Anti-Rassismus auseinandersetzten. Die so entstandenen Zeichnungen griffen Themen wie Akzeptanz, Alltagsrassismus, Heimat und Menschenrechte auf. Die im Workshop mithilfe der Künstlerinnen entwickelten Piktogramme wurden auf Plakate, Postkarten und Stofftaschen gedruckt und mittels einer Plakat- und Taschenverteilungsaktion in Salzburg verbreitet, um sie so im Stadtraum sichtbar zu machen. Die Reaktionen der Empfänger*innen wurden auf Polaroids festgehalten und als Teil einer im Rahmen der Lehrveranstaltung organisierten Ausstellung gezeigt.

Grandhotel Cosmopolis

Link: http://grandhotel-cosmopolis.org/de/

Entwickelt und durchgeführt von: Der gemeinnützige Verein "Grandhotel Cosmopolis e.V." entwickelte als kleine Projektgruppe im September 2011 das Konzept des "Grandhotels".

Mit: Beteiligung zahlreicher freiwilliger Helfer*innen / Diakonie Augsburg

Wann: Konzeptentwicklung 2011, Eröffnung 2013

Wo: Domviertel - Augsburg

Beschreibung der Intervention/des Projekts:

Das vom Verein angemietete Gebäude - das "Grandhotel Cosmopolis" - ist im Besitz der Diakonie Augsburg und wurde bis 2007 als Altenheim geführt. Dieses leer stehende Gebäude wurde durch die Initiative des Vereins in einen Ort umgestaltet, der nicht nur Asylbewerber*innen in von Künstler*innen individuell gestalteten Zimmern Unterkunft bietet, sondern auch Ateliers, offene Werkräume und ein Café beherbergt. Flüchtlinge sind dazu eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen. Das Hotel steht allen offen, ob für eine Übernachtung oder die Teilnahme am vielfältigen kulturellen Angebot. So soll eine Begegnungszone für Flüchtlinge, Reisende, Gäste, Künstler*innen und Nachbar*innen geschaffen und konkret an der Verwirklichung einer kosmopolitischen Alltagskultur gearbeitet werden.

The Unknown

Link: http://www.nicoleweniger.com/projektseite_unknown.html

Entwickelt und durchgeführt von: Nicole Weniger

Wann: 2014/15

Wo: Verschiedene Landschaften, etwa in Österreich, Nordirland oder Südafrika

Beschreibung der Intervention/des Projekts:

Die Arbeit der Künstlerin Nicole Weniger beschäftigt sich mit den Themen Anwesenheit / Abwesenheit, Orientierungslosigkeit und Suche. Obwohl meist nicht identifizierbar, steht der Mensch im Zentrum.

Nicole Wenigers Fotoserie The Unknown ist vor der Flüchtlingswelle entstanden, durch diese aber mit zusätzlicher Bedeutung aufgeladen worden: In Rettungsfolie gepackte Figuren an einem einsamen, unwirtlichen Meeresstrand vermitteln in fast surrealistischer Weise eine Ankunft in der Schwebe zwischen Unsicherheit und Suche. - derstandard.at/2000028350495/Roter-Faden-Unter-die-zweite-HautDieDie   dfsdNicole Wenigers Fotoserie The Unknown ist vor der Flüchtlingswelle entstanden, durch diese aber mit zusätzlicher Bedeutung aufgeladen worden: In Rettungsfolie gepackte Figuren an einem einsamen, unwirtlichen Meeresstrand vermitteln in fast surrealistischer Weise eine Ankunft in der Schwebe zwischen Unsicherheit und Suche. - derstandard.at/2000028350495/Roter-Faden-Unter-die-zweite-HautWeniger hüllte bei diesem Projekt die Teilnehmer*innen in aus goldenen Rettungsfolien genähte Burkas. Die Personen unter den Gewändern wandern durch einsame Gegenden, unwegsames Gebirge und über karge Küstenstreifen. Diese nicht identifizierbare Gruppe versucht sich in der Landschaft zu orientieren. In der daraus entwickelten Fotoserie "The Unknown" wird der Bezug zwischen Mensch und Landschaft inszeniert dargestellt. Die Personen vermitteln einen Moment des Ankommens, eine Ankunft die sich zwischen Unsicherheit und Suche bewegt. Das Projekt wurde hinsichtlich der Ankunft der vielen Geflüchteten in Europa zusätzlich mit Bedeutung aufgeladen.

Terra Secura

Link: http://kulturrisse.at/ausgaben/012008/oppositionen/terra-secura

Entwickelt und durchgeführt von: maiz und Klub Zwei (Simone Bader / Jo Schmeiser)

Mit: Frauen und Jugendlichen (Migrant*innen und Asylwerber*innen)

Wann: 2007

Wo: Festival der Regionen, Bezirk Kirchdorf an der Krems (OÖ)

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Im Projekt "Terra Secura" beschäftigte sich maiz, das autonome Zentrum von und für Migrantinnen in Kooperation mit dem Klub Zwei mit der Frage der Sicherheit von Migrant*innen und Asylwerber*innen in Österreich. Auf Basis des Umstandes, dass vorherrschende Sicherheitsdiskurse im Land für diese Gruppen systematische Unsicherheit bedeuten, ist das Projektteam gemeinsam mit Migrant*innen und Asylwerber*innen den Auswirkungen sogenannter "Sicherheitsmaßnahmen" nachgegangen. So ist Sicherheit auch in Europa ein Privileg und ist massiv von gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig. In Workshops, wie etwa unter dem Titel "Wie unsicher ist Sicherheit?" und selbst initiierten Treffen setzten sich die Teilnehmer*innen mit zentralen Fragen zur Sicherheit auseinander und entwickelten eine "Allgemeine Erklärung der Ent-Sicherung", in welcher vorherrschende Sicherheitskonzepte auf den Kopf gestellt und so hinterfragt wurden. Postkarten wurden entwickelt, die unter anderem das Dach des Stiftes Schlierbach zeigen, welches im Zuge des Projektes mit der Botschaft "Wer genießt Sicherheit" beschriftet wurde. Dieser Schriftzug an einem zentralen Platz im Ort diente der Sichtbarmachung des Projektes, das Dach fungierte zugleich jedoch auch als Metapher für Sicherheit selbst. Präsentiert wurde das Projekt in Kirchdorf/Krems im Zuge des Festivals der Regionen.

mapping.postkolonial.net

Link: http://mapping.postkolonial.net/

Entwickelt und durchgeführt von: mapping.postkolonial.net ist eine Kooperation von [muc] münchen postkolonial, dem Labor k3000 und dem Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.. Verantwortlich für Recherche, Konzeption, Redaktion, Gestaltung und Programmierung ist ein interdisziplinäres Team mit Kompetenzen in den Bereichen Ethnologie, Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Kunst und Webprogrammierung.

Team: Eva Bahl / Simon Goeke / Zara Pfeiffer / Peter Spillmann / Michael Vögeli / Philip Zölls

Wann: Ongoing

Wo: Stadtraum München

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Das post/koloniale Kartierungsprojekt „mapping.postkolonial.net“ ist ein Teilprojekt der Münchner Initiative „[muc] münchen postkolonial“. Die Initiative betreibt zum einen eine Homepage, die der historischen und gegenwärtigen Präsenz post/kolonialer Realitäten Sichtbarkeit verleiht, indem dort Publikationen, Veranstaltungsankündigungen und weitere Informationen veröffentlicht werden, die sich mit post/kolonialen Realitäten auseinandersetzen. Zum anderen initiiert und realisiert „[muc] münchen postkolonial“ eigene Projekte, um die vermeintlich banale Alltäglichkeit kolonialistischer Weltbilder und post/kolonialer Verhältnisse zu verdeutlichen und folglich reflektier- und verhandelbar zu machen. Es geht darum, die Präsenz der kolonialen Vergangenheit im Stadtraum München zu verdeutlichen, indem die

Spuren des Kolonialismus sicht- und verhandelbar gemacht werden, die sich nach wie vor durch den gesamten Stadtraum ziehen. Gerade weil München auf den ersten Blick keine herausragende Rolle zu Zeiten des Kolonialismus gespielt hat, im Vergleich beispielsweise zur Hafenstadt Hamburg, ist die post/koloniale Spurensuche, auf die man sich durch das Projekt „mapping.postkolonial.net“ begeben kann, so prägnant. Denn es ist in der Lage zu vermitteln, dass Kolonialismus kein abgeschlossenes Kapitel der europäischen - und auch deutschen - Vergangenheit darstellt, sondern kolonialistische Weltbilder und post/koloniale Verhältnisse immer noch den öffentlichen Raum prägen.