Öffentlichkeit(en)


Grandhotel Cosmopolis

Link: http://grandhotel-cosmopolis.org/de/

Entwickelt und durchgeführt von: Der gemeinnützige Verein "Grandhotel Cosmopolis e.V." entwickelte als kleine Projektgruppe im September 2011 das Konzept des "Grandhotels".

Mit: Beteiligung zahlreicher freiwilliger Helfer*innen / Diakonie Augsburg

Wann: Konzeptentwicklung 2011, Eröffnung 2013

Wo: Domviertel - Augsburg

Beschreibung der Intervention/des Projekts:

Das vom Verein angemietete Gebäude - das "Grandhotel Cosmopolis" - ist im Besitz der Diakonie Augsburg und wurde bis 2007 als Altenheim geführt. Dieses leer stehende Gebäude wurde durch die Initiative des Vereins in einen Ort umgestaltet, der nicht nur Asylbewerber*innen in von Künstler*innen individuell gestalteten Zimmern Unterkunft bietet, sondern auch Ateliers, offene Werkräume und ein Café beherbergt. Flüchtlinge sind dazu eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen. Das Hotel steht allen offen, ob für eine Übernachtung oder die Teilnahme am vielfältigen kulturellen Angebot. So soll eine Begegnungszone für Flüchtlinge, Reisende, Gäste, Künstler*innen und Nachbar*innen geschaffen und konkret an der Verwirklichung einer kosmopolitischen Alltagskultur gearbeitet werden.

IBK Dys U topia

Link: https://ibkdysutopia.com/

Entwickelt und durchgeführt von: Maria Walcher / Wolfgang Nöckler / Katharina Schwärzer

Mit: Jungen Kunstschaffenden in Innsbruck: Nina Rippl / Daniela Gugler / Katharina Jungmann

/ Jakob Schuierer / Li Fu

Wann: Dreiteiliger Workshop im Sommer 2014

Wo: Stadtraum Innsbruck

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Im Rahmen von „IBK Dys U Topia“ wurden mit jungen Kreativen neue künstlerische Strategien

erprobt, um den Stadtraum Innsbruck kritisch zu hinterfragen, für sich zu beanspruchen und die Sicht der jungen BewohnerInnen auf die Stadt durch künstlerische Interventionen an die Öffentlichkeit zu bringen. In einem intensiven dreiteiligen Workshop wurde mit künstlerisch aktiven jungen Leuten der öffentliche Raum als künstlerischer Schaffensraum erforscht. Ausgehend vom Thema Utopia/Dystopia setzten sich die TeilnehmerInnen mit der Stadt Innsbruck auseinander und entwickelten eigene Arbeiten im öffentlichen Raum.

mapping.postkolonial.net

Link: http://mapping.postkolonial.net/

Entwickelt und durchgeführt von: mapping.postkolonial.net ist eine Kooperation von [muc] münchen postkolonial, dem Labor k3000 und dem Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.. Verantwortlich für Recherche, Konzeption, Redaktion, Gestaltung und Programmierung ist ein interdisziplinäres Team mit Kompetenzen in den Bereichen Ethnologie, Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Kunst und Webprogrammierung.

Team: Eva Bahl / Simon Goeke / Zara Pfeiffer / Peter Spillmann / Michael Vögeli / Philip Zölls

Wann: Ongoing

Wo: Stadtraum München

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Das post/koloniale Kartierungsprojekt „mapping.postkolonial.net“ ist ein Teilprojekt der Münchner Initiative „[muc] münchen postkolonial“. Die Initiative betreibt zum einen eine Homepage, die der historischen und gegenwärtigen Präsenz post/kolonialer Realitäten Sichtbarkeit verleiht, indem dort Publikationen, Veranstaltungsankündigungen und weitere Informationen veröffentlicht werden, die sich mit post/kolonialen Realitäten auseinandersetzen. Zum anderen initiiert und realisiert „[muc] münchen postkolonial“ eigene Projekte, um die vermeintlich banale Alltäglichkeit kolonialistischer Weltbilder und post/kolonialer Verhältnisse zu verdeutlichen und folglich reflektier- und verhandelbar zu machen. Es geht darum, die Präsenz der kolonialen Vergangenheit im Stadtraum München zu verdeutlichen, indem die

Spuren des Kolonialismus sicht- und verhandelbar gemacht werden, die sich nach wie vor durch den gesamten Stadtraum ziehen. Gerade weil München auf den ersten Blick keine herausragende Rolle zu Zeiten des Kolonialismus gespielt hat, im Vergleich beispielsweise zur Hafenstadt Hamburg, ist die post/koloniale Spurensuche, auf die man sich durch das Projekt „mapping.postkolonial.net“ begeben kann, so prägnant. Denn es ist in der Lage zu vermitteln, dass Kolonialismus kein abgeschlossenes Kapitel der europäischen - und auch deutschen - Vergangenheit darstellt, sondern kolonialistische Weltbilder und post/koloniale Verhältnisse immer noch den öffentlichen Raum prägen.

Die spur der bücher: münchen liest - aus verbrannten büchern

Link: http://www.ikufo.de/pages/aktiion/aktion_buecherverbrennung_2010.htm

https://www.muenchen.tv/mediathek/video/gedenken-an-buecherverbrennung/

Entwickelt und durchgeführt von: Wolfgang P. Kastner

Mit: AutorInnen, SchülerInnen, SchauspielerInnen und StudentInnen, PolitikerInnen und engagierten BürgerInnen als aktiven TeilnehmerInnen an der Lesung „München liest – aus

verbrannten Büchern“

Wann: 10. Mai – seit 1995 alljährlich

Wo: Königsplatz – München; in Folge auch in anderen Städten (beispielsweise auch Salzburg)

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Der deutsche Künstler Wolfgang P. Kastner thematisiert in seinem Projekt „Die Spur der Bücher“ die öffentliche Erinnerungskultur im Bezug auf die Bücherverbrennungen 1933. Ausgangspunkt seines Projekts ist die Stadt München, wo zwar eine besonders groß inszenierte Verbrennung stattfand, jedoch jeglicher Hinweis darauf noch heute fehlt. Kastner beschränkt sich in seinem Projekt nicht darauf, den Ort der Bücherverbrennung in Form eines verbrannten Graskreises zumindest temporär wieder sichtbar zu machen. Er bringt auch die betroffenen AutorInnen wieder zurück ins Gedächtnis. Die Lesung „München liest – aus verbrannten Büchern“ findet unter breiter Beteiligung statt und bindet vor allem auch junge

Menschen in das Projekt mit ein. An einem Ort, an dem im Jahr 1933 Bücher verbrannt wurden, werden nun eben jene Texte vorgelesen. Die künstlerische Intervention setzt somit ein Zeichen. Die betroffenen AutorInnen werden langfristig ins Gedächtnis gerufen, über das temporäre Mahnmal hinaus. Kastner verweist durch sein Projekt auf die immer noch mangelnde öffentliche Erinnerungskultur, nicht nur in München. Daher weitete der Künstler sein Projekt in den letzten Jahren auf mehrere deutsche Städte, aber auch auf Salzburg aus.

Beratungsstelle für Abschiebehäftlinge

Link: http://www.wochenklausur.at/projekt.php?lang=de&id=8

Entwickelt und durchgeführt von: Wochenklausur (auf Einladung des Salzburger Kunstvereins)

Mit: In Zusammenarbeit mit diversen EntscheidungsträgerInnen; für: Abschiebehäftlinge

Wann: 1996, 8 Wochen

Wo: Salzburg (AT)

Beschreibung der Intervention/des Projektes:

Die katastrophalen Zustände im Polizeianhaltezentrum Salzburg und die mangelnde soziale und rechtliche Betreuung der Schubhaftinsassen waren Ausgangspunkt des Projektes der WochenKlausur. Die Abschiebehäftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen (mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, rechtlicher Information) zum Teil bis zu 6 Monate auf ihre Abschiebung warten. Wochenklausur brachte relevante Hilfsorganisationen, VertreterInnen der Polizei sowie EntscheidungsträgerInnen in informellen

Gesprächen zusammen und es gelang insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem evangelischen Flüchtlingsdienst eine nachhaltige Betreuung zu organisieren.