Aufstand der textilen Zeichen 

Melodien aus der Nähmaschine, tragbare Architekturen und ein Bauchladen als mobile Reparatur-Werkstatt: Beim Duo „Mediendienst Leistungshölle“  wird der Verschnitt zum Schmuckstück und die Reste funkeln im Rampenlicht. Die Münchner Künstler:innen Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller machen Musik mit Nähmaschinen und seidigen Bassläufen. Die Bühne wird zum offenen Atelier, zum Live-Sound wird genäht und geflickt.
Ihre Objekte und Installationen fertigen die beiden aus Second-Hand-Textilien, organischen und ausrangierten Materialien an.  Mal tauchen sie als Requisiten in Videoarbeiten auf, mal werden sie zu bespielbaren Kontakt- und Begegnungsflächen im öffentlichen Raum.
Im Online-Impuls zeigen Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller ausgewählte Projekte, die Bewegung in eng abgesteckte Normierungen bringen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf experimentellen Mode- und Textilkunstprojekten. Wie können wir Wege aus unserer Wegwerfgesellschaft hin zu einer lebendigen Reparaturkultur finden?
Die beiden Künstler:innen machen Lust, den Blick für das Vergessene, Liegengelassene, Kaputtgegangene und Weggeworfene zu schärfen. Welche Fenster öffnen sich, wenn das Reparieren in die Kunst einzieht? Was bewegt sich, wenn Handarbeit alte Muster verlernt und neu anknüpft? Welche Möglichkeitsräume entstehen, wenn mit Experimentierfreude repariert wird?

Der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE ist die Münchner Basis von Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller. Die beiden arbeiten an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Forschung und Praxis. Experimentelle Mode, Sound- und Videokunst, Malerei und Performance treffen auf Sozialwissenschaften. Das Münchner Künstler:innenduo setzt Rauminstallationen und Filmprojekte um. Daneben entwickeln sie Objekte aus organischen Materialien und Second-Hand-Textilien, die im Zuge von Performances und Interventionen im öffentlichen Raum zu Klangapparaten oder tragbaren Architekturen werden. Bei Konzerten und Performances wird die Bühne zum offenen Atelier und die Nähmaschine zum Musikinstrument.
Als queerfeministische Künstler*innen interessieren sich Dietl und Müller für „unsichere Räume“. Diese verstehen sie als Rohbau mit vielen offenen Fenstern, die den Blick frei machen für Perspektiven jenseits eindeutiger Zuschreibungen.
Dietl und Müller sind seit vielen Jahren in Münchens Underground-Szene aktiv. Des Weiteren zeigen sie ihre Werke in Einrichtungen wie dem Haus der Kulturen der Welt (HKW, Berlin), der documenta Halle, dem Staatstheater Darmstadt, der Frankfurter Schirn, dem Münchner Haus der Kunst und der Berliner Akademie der Künste.
Mit ihren Mixed Media Projekten waren sie im Zuge von Stipendien (Goethe Institut, British Arts Council, etc.) unter anderem in Belgien, England, Georgien, Indonesien, Japan, Jordanien, in der Türkei, in der Ukraine und in den USA auf Tour.

Web: 
www.hoelle.media 
www.flachware.de/stephanie-mueller 
www.vimeo.com/hoellemedia

Instagram:
@ragtreasure
@klaus_erika_dietl
@hoelle.media

Um Anmeldung wird gebeten: roswitha.gabriel@plus.ac.at
Der Link zur Veranstaltung wird dann zugesandt.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „eARTh: Klima, Kunst, Kultur“.

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