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Über die Interuniversitäre Einrichtung „Wissenschaft & Kunst“

Salzburg blickt auf eine lange künstlerische und wissenschaftliche Vergangenheit zurück. Die Interuniversitäre Einrichtung „Wissenschaft & Kunst“ (W&K) führt Auseinandersetzungen mit diesen Themenfeldern in einem zeitgenössischen Kontext fort. Mittels aktueller Forschungsansätze und Vermittlungsprojekte werden die Künste im Sinne eines vielschichtigen sozialen Verhandlungsfeldes erschlossen und entwickelt. Das Profil von W&K ist aufgrund dieser Verschränkung einzigartig, hat in der österreichischen Hochschullandschaft ein Alleinstellungsmerkmal und ist sowohl wissenschaftlich, künstlerisch wie gesellschaftlich von hoher Relevanz.

„Wissenschaft & Kunst“ besteht seit 2004 und bietet als institutionelle Kooperation zwischen der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und der Universität Mozarteum (MOZ) eine bundesweit einzigartige Gelegenheit, an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst produktiv und langfristig zu arbeiten. Die Kooperation stellt somit einen wichtigen universitären Standortfaktor für Salzburg dar. Seit Frühjahr 2020 ist W&K eine eigene Organisationseinheit und als Interuniversitäre Einrichtung sowohl am Mozarteum als auch an der PLUS in den jeweiligen Entwicklungs- und Organisationsplänen verankert. Ihr Sitz ist im KunstQuartier in der Bergstraße 12a, wo viele der öffentlichen Veranstaltungen stattfinden. Breit gefächerte, interdisziplinäre Teams aus beiden Universitäten arbeiten hier in verschiedenen Programmbereichen und in einem vom Land Salzburg mitgetragenen Doktoratskolleg zu einem vorab ausgeschriebenen inhaltlichen Rahmenthema.

Aktuell sind bei W&K die Programmbereiche Figurationen des Übergangs, (Inter)Mediation. Musik – Vermittlung – Kontext und Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion aktiv. Aus unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Perspektiven arbeiten sie bis Ende September 2023 gemeinsam zum Rahmenthema Die Künste und ihre öffentliche Wirkung: Dynamiken des Wandels. Die Arbeit der Programmbereiche umfasst drei miteinander verzahnte Säulen: (1) eine inter- und transdisziplinäre Grundlagenforschung sowie wissenschaftliche Arbeiten, die zur Erschließung und Entwicklung der Künste beitragen. Die Forschungsperspektiven und verwendeten Methoden umfassen dabei sowohl künstlerische Forschung als auch Forschung über und mit den Künsten. (2) Ein umfangreiches Lehrangebot bietet Studierenden beider Universitäten eine fundierte Zusatzausbildung für Positionen im Kunst- und Kulturbereich. Das „Interuniversitäre Doktoratsstudium“ ermöglicht zudem an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst zu promovieren. (3) Eine dritte Säule bildet schließlich die Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen und Vermittlungsangeboten, die neben dem Fachpublikum auch eine breite interessierte Öffentlichkeit in Stadt und Land Salzburg und darüber hinaus ansprechen.

(1) Forschung: Die Programmbereiche forschen sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch der angewandten Forschung und leisten damit einen Beitrag zur Erschließung und Entwicklung der Künste. Hervorzuheben sind künstlerisch-forschende, partizipative und ko-kreative Ansätze und Arbeitsweisen, die in den verschiedenen Projekten zum Einsatz kommen. Herausragende Erfolge sind auch in der Drittmittel-Akquise zu verzeichnen.

Die unterschiedlichen Forschungsvorhaben werden mit vielfältigen lokalen, nationalen oder internationalen Partner*innen realisiert. Eine intensive internationale Vernetzung sichert die Qualität der Forschung und hat W&K weit über den Salzburger Standort hinaus bekannt gemacht.

Hinzu kommen Qualifizierungsprojekte, wie sie etwa am Doktoratskolleg Die Künste und ihre öffentliche Wirkung: Dynamiken des Wandels entstehen, an dem sich das Land gleichberechtigt beteiligt. Im Doktoratskolleg arbeiten sechs Stipendiat*innen aus unterschiedlichen Kunst- und Wissenskulturen und Disziplinen (Theaterwissenschaft, Soziologie, Musik- und Kunstvermittlung, Regie, Kuratieren, Gesellschaftswissenschaften, Community Arts) an ihren transdisziplinär angelegten Dissertationen. Das wissenschaftliche und künstlerische Leitungsteam akzentuiert Fragen von Diversität, praktiziert eine Ethik der Zugewandtheit und motiviert Transfers zwischen Theorie und Praxis im Sinne eines Denkens im Ensemble.

Das hohe Niveau und die Qualität der dabei entstehenden Arbeiten wird durch zahlreiche Preise bestätigt, mit denen ehemaligen Kollegiat*innen ausgezeichnet wurden. Die Präsenz der sechs Doktorand*innen bei Konferenzen, Artistic-Research-Projekten und Workshops sowie zahlreiche Publikationen zeugt von richtungsweisenden wissenschaftlichen, kunstvermittelnden und kuratorischen Ansätzen der Stipendiat*innen sowie von der gesellschaftspolitischen Relevanz ihrer Projekte.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Kommunikation und Vermittlung der Forschung gelegt, beispielsweise bei Fachtagungen und Symposien mit hochrangigen internationalen Expert*innen. Durch eine rege Publikationstätigkeit, die auch eine Schriftenreihe und ein Online-Journal beinhaltet, werden grundlegende Fragen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst zur Diskussion gestellt und die Ergebnisse der verschiedenen Forschungsaktivitäten dauerhaft zugänglich gemacht.

(2) Lehre: Das Lehrangebot bietet Studierenden beider Universitäten die Möglichkeit, in Form von Studienergänzungen und einem Studienschwerpunkt Schlüsselqualifikationen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst zu erwerben. Das Angebot besteht aus dem Basismodul „Die Künste: Theorien und Diskurse“, den beiden Studienergänzungen „Die Künste: Praxis und Vermittlung“ und „Kulturmanagement und Kulturelle Produktion“ sowie darauf aufbauend dem Studienschwerpunkt „Kunst, Kultur und ihre Vermittlung“. Das „Interuniversitäre Doktoratsstudium Wissenschaft und Kunst“ bietet Studierenden zudem die Möglichkeit, mit einem Thema an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft zu promovieren. Derzeit nehmen knapp 20 internationale Doktorand*innen dieses Studienangebot war.

(3) Vermittlung: „Wissenschaft & Kunst“ nimmt neben Forschung und Lehre insbesondere die Aufgabe der Universitäten einer „Third Mission“ an der Schnittstelle zur Gesellschaft in den Blick. W&K ist vielfach außer- und inneruniversitär vernetzt. Das ermöglicht es, einerseits gesellschaftliche Themen in den universitären Raum hineineinzutragen und andererseits den Transfer von Forschung in den außeruniversitären Raum voranzubringen. Mit öffentlichen Veranstaltungen (Workshops, Gesprächsreihen, Konzerten, Ringvorlesungen, Symposien …) zu den vielfältigen Themengebieten der Programmbereiche versteht sich W&K als Vermittlerin und als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Kunst in Stadt und Land Salzburg. Zentral sind hier die vielfältigen Kooperationen mit Kultur- und Kunstinstitutionen und -initiativen sowie daraus entstandene regionale wie internationale Netzwerke. Mit der öffentlich zugänglichen Veranstaltungsreihe „W&K-Forum“, die von allen Programmbereichen gestaltet wird, heißt der Schwerpunkt mehrmals im Jahr die interessierte Öffentlichkeit Salzburgs und darüber hinaus willkommen. Damit bietet die Veranstaltungsreihe „W&K-Forum“ eine Plattform für einen Diskurs rund um wichtige kultur- und gesellschaftspolitische Fragestellungen.