Ulrike Hatzer ist Theaterregisseurin, Konzeptentwicklerin und Dozentin. Ihre Ausbildung absolvierte sie an der LMU München (Philosophie, Theaterwissenschaft, Theaterpädagogik) und am Trinity College Dublin (Theaterregie), sowie als Regieassistentin u.a. bei Robert Wilson, Vicco von Bülow und Reza Abdoh. Ihre ersten Engagements führten sie einerseits in die freie Szene – Micor Oper München, Kampnagel Hamburg u.a., als auch an die Bühnen des Theaters Altenburg-Gera, wo sie die noch heute existierende TheaterFABRIK Gera aufbaute.
Als Regisseurin inszeniert sie an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, u.a. in München, Gera, Potsdam, Bonn, Duisburg, Braunschweig und im Bereich des professionellen Kinder- und Jugendtheaters.
Als Konzeptentwicklerin erfindet sie seit Jahren partizipative Formate mit und für Städte/ Regionen und deren Bevölkerung, u.a. „Hotel Sorge. Zu Besuch in der eigenen Stadt.“, 2005 in Gera, „Von Schlössern und Schlaatzen“, 2009 in Potsdam, und seit 2010 das „Stadt-Theater“ am Staatstheater Braunschweig in dem Bewohner ihre Stadt bespielen, befragen und weiterentwickeln.
Am Staatstheater Braunschweig erarbeitete sie zuletzt einerseits mit Schauspieler*innen das Recherchetheater „Nebenan“, das die Geschehnisse in einem speziellen Gebäude (AOK – Haus) im März ’33 beleuchtet und auch in diesem Haus gespielt wird, andererseits das Entwicklungsprojekt „Freiheit Gleichheit Obergrenze“ mit Experten des Alltags, mit Richtern, Polizisten, Migrant*innen, Geflüchteten, jungen Aktivist*innen und Bewahrer*innen.
Gastdozenturen und Lehraufträge führten sie an die LMU München, die UdK Berlin und HMT Leipzig. Seit 2010 ist sie mit der Entwicklung und Durchführung des Ausbildungsschwerpunkts „Expertentheater“ für Regiestudierende an der Universität Mozarteum in Salzburg betraut.
Sie entwickelt Gesprächsformate und Feedbackstrukturen, z.B. für das Theatertreffen der Jugend (2010-2016) in Berlin, oder das Kindertheaterfestival 2016 in Leipzig, die sie auch moderiert und für andere Festivals und Symposien modifiziert.
Sie war Jurymitglied für verschiedene Festivals, Preise und Stipendien, u.a. für das Theatertreffen der Jugend der Berliner Festspiele 2010-2016 und den Kinder-und Jugendtheaterpreis der Bundesrepublik Deutschland 2014, und kuratiert und organisiert Kulturveranstaltungen.
Seit 2014 ist sie Mitglied bei „Stadt als Campus e.V.“, einer Initiative, die interdisziplinär Stadtentwicklung und Stadtaktivierung im Auftrag, z.B. des Bundesbauministeriums, des deutschen Städtebunds und regionalen Verantwortungsträgern konzeptioniert und umsetzt.
Wichtigste Auszeichnungen waren, neben vielen Festivaleinladungen zu nationalen und internationalen Festivals, die Aufführungsprämie zum Deutschen Kindertheaterpreis 2004 für „Katharina Katharina im Gänsespiel“ von Heleen Verburg mit der THEATERfabrik am Theater Altenburg-Gera, die Einladung zu den Mühlheimer Theatertagen 2007 und der Publikumspreis 2008 von „Westwind – NRW Kinder- und Jugendfestival“ für „Wir alle für immer zusammen“ mit dem Theater Marabou in Bonn, und der „Salzburgpreis“ des Kulturfonds der Stadt Salzburg für „Salz. Erkundungen der Wirklichkeit“ mit der Abteilung Schauspiel und Regie des Mozarteums in Salzburg.