Forschungsprojekt
Salzburg Music Map
Forschungs-Team
Arne Bathke, Martin Weichbold, Bernd Resch, Katarzyna Grebosz-Haring
Musik ist an Raum und Zeit gebunden, das heißt, sie wird an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit gespielt, gesungen, kreiert, gehört, geübt, vermittelt, gelehrt usw. Im Rahmen der „Salzburg Music Map“ soll eine umfangreiche Datensammlung zur raum-zeitlichen Verteilung von Musik bzw. musikalischen Praktiken in Stadt Salzburg (und Land Salzburg) erstellt und mithilfe einer interaktiven (GIS)-Anwendung visualisiert werden.
Ziel ist eine frei zugängliche Web-Applikation auf Basis von open-source Technologien, bei der interaktiv die Produktion, Vermittlung und Rezeption verschiedener Musikgenres zu unterschiedlichen Zeiten, in unterschiedlichen Formen an unterschiedlichen Orten erfahren werden kann. Mit einer kartografischen Darstellung ist es möglich, sich virtuell durch Raum und Zeit zu bewegen, räumliche Hot spots, aber auch weiße Flecken auf der Musiklandkarte zu entdecken oder Zeiten der Stille denen einer intensiven Musikproduktion gegenüberzustellen. Durch die Einbindung weiterer Daten zur sozioökonomischen Strukturierung von Räumen (z.B. sozialstatischer Merkmale der Bevölkerung, Wohndichte, Mobilitätsdaten usw.) geht die „Salzburg Music Map“ weit über eine rein darstellende Funktion hinaus und bietet wissenschaftliche Analysemöglichkeiten (vgl. z.B. Grebosz-Haring, Weichbold 2018; vgl. auch die raumtheoretischen Positionen von Pierre Bourdieu oder Martina Löw).
Durch die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen (Musikwissenschaft, Musikpsychologie, Soziologie, Data Science, Mathematik/ Statistik, Geoinformatik) sind Synergieeffekte zu erwarten, die für die Erforschung des Zusammenspiels von Musik und Raum in verschiedener Hinsicht aufschlussreich sind. Gleichzeitig bieten sich auch langfristige Effekte für angrenzende kulturwissenschaftliche Disziplinen, für Musikvermittlung, Musikpädagogik, Musikmanagement und musikalische Praxis an.