Medien selbstgemacht! 10 Jahre queer-feministisches Zine-Archiv in Salzburg

10:00-12:00: Let’s make a zine! Feministische und queere Zines
Ein Workshop mit Elke Zobl und Stefanie Grünangerl
Wissenschaft & Kunst, Atelier, Bergstraße 12a, 5020 Salzburg

In Erinnerung an Teresa Lugstein, ehem. make it-Mädchenbeauftragte des Landes Salzburg
Mit Elke Zobl (Wissenschaft & Kunst) und Stefanie Grünangerl (Generali Foundation Studienzentrum am Museum der Moderne Salzburg)

Von der historischen Frauenbewegung bis zur gegenwärtigen queer-feministischen Bewegung haben Feminist*innen ihre Anliegen in selbst publizierten, oft handgemachten Zeitschriften, Pamphleten und Flyern kundgetan. Feministische Zines (selbst produzierte und -vertriebene Magazine) zeigen eindringlich, dass sich viele Mädchen*, junge Frauen*, LGBTQI und marginalisierte Menschen in der Gesellschaft und in den Massenmedien nicht gehört oder miss-repräsentiert fühlen. Sie produzieren daher ihre eigenen, alternativen Medien, in denen sie selbstdefinierte und ermächtigende Bilder, Inhalte und Netzwerke entwerfen und Gesellschaftskritik üben. Insbesondere in der Riot Grrrl-Bewegung ist eine Vielzahl an Zines entstanden. Ein Teil davon fand Eingang in die Grrrl Zine Sammlung an der Universität Salzburg, mit dem Ziel, Zines als wichtige, wenn auch unkonventionelle und schwierig zu archivierende Artefakte und als ‚living archives‘ einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im Workshop sehen wir uns diese Welt selbst produzierter, feministischer Magazine und Zines genauer an und diskutieren anhand von Beispielen ihre Inhalte, Ziele und auch ihre Vielfalt. Wir geben Einblicke in die Möglichkeiten der Vermittlung, u.a. mit der Toolbox Making Art, Making Media, Making Change oder der Ausstellung Queer*fem* magaZINES. Queeres und feministisches Publizieren in Kunst und Kultur (2023) im Generali Foundation Studienzentrum am Museum der Moderne Salzburg. Und: Wir gehen in die Produktion von Zines! Gemeinsam gestalten wir in der Gruppe ein eigenes Zine mit unterschiedlichsten Mitteln wie Collage oder Schreibmaschine. So erproben wir, wie man Zines dazu einsetzen kann, Themen, die uns interessieren, zur Sprache zu bringen und das, was uns ärgert, zu kritisieren und mit anderen zu diskutieren.

Buffet (zur Verfügung gestellt von gendup/FGDD-Family Gender Disability and Diversity)

13:30-15:30 Uhr: Einblicke in den Bestand des Zine-Archiv im gendup
Kaigasse 17, 5020 Salzburg

Die Sammlung Elke Zobl umfasst über 2.000 queer-feministische Zines, die beginnend in den 1990er bis in die 2000er Jahre hinein produziert wurden. Im international ausgerichteten Bestand befinden sich Zines aus den USA, Brasilien, Peru, Kanada, Australien sowie aus Europa und Asien. Anhand der unterschiedlichen Exemplare lassen sich inhaltliche Debatten queer-feministischer Bewegungen nachvollziehen. Es geht um Theorie und Aktivismus, aber auch um persönliche Geschichten.
Die Sammlung wird von einer Auswahl an Literatur zu Zines, zur Riot-Grrrl-Bewegung und zu feministischer Medienproduktion begleitet. Der Bestand entwickelte sich als Teil eines fünfjährigen Forschungsaufenthaltes von Elke Zobl in Kalifornien. In diesem Rahmen führte sie auch Interviews mit den Zines-Macher*innen, die online über die gendup-Website erreichbar sind.
Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Riot Grrrl-Bewegung, die ihren Ausgangspunkt Anfang der 1990er in Olympia (Washington, USA) nahm. Bikini Kill, eine Band dieser Zeit, veröffentlichte das Riot Grrrl-Manifest und setzte mit ihrer Initiative eine internationale Bewegung in Gang, auf die sich zahlreiche Bands und Künstler*innen bis heute beziehen. Über eine DIY-geprägte queer-feministische Praxis wurden vielfältige Medien, aber auch Orte der Vernetzung, des Austauschs und der Produktion – wie z.B. die Ladyfeste – geschaffen. Die Aktivitäten haben sich über die Jahre hinweg weiter ausgebildet und auch gegenwärtig werden viele diverse feministische und queere Zines publiziert.
Nach einer Einführung in den Bestand wird es ausreichend Gelegenheit geben, Exemplare aus dem Archiv zu sichten und sich darüber mit Vertreter:innen von frida – Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich auszutauschen.

 

Eine Kooperation des Programmbereichs Gesellschaft & Nachhaltigkeit / Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion und gendup/FGDD-Family Gender Disability and Diversity (Universität Salzburg)

Anmeldungen über roswitha.gabriel@plus.ac.at

 

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