“What sound reminds you of home?” Wie spricht dein Zuhause? Und welche neuen Formen des Hörens, Sprechens und Klingens tauchen auf, wenn Sprachassistenzsysteme vermehrt in den Alltag integriert sind? Marlies Pöschl beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit unter anderem mit der Frage, wie neue Technologien Wohnumgebungen verändern und entwickelt gemeinsam mit anderen spekulative Entwürfe darüber.
In diesem Workshop sind die Teilnehmer*innen dazu eingeladen, ausgehend vom Begriff „deep listening“ künstlerische Methoden zur Erforschung von Räumen auszuprobieren und mittels Bearbeitung und Verfremdung spekulative Soundscapes zukünftiger Wohnräume zu erschaffen. Deep Listening ist eine Methode, die von der US-amerikanischen Komponistin Pauline Oliveros entwickelt wurde. Gemeint ist damit, ausgehend von einer Fokussierung auf den eigenen Körper, eine Sensibilisierung auf alltägliche, oft überhörte Geräusche und Rhythmen. Deep listening negiert die Stereotypen der alltäglichen Wahrnehmung, um zu einer erweiterten Wahrnehmung von Geräuschen zu gelangen, die die gesamte räumliche Umgebung miteinbezieht und ist so eine Praxis, mit der mehr-als-menschliche Welten erfasst werden können.
Mitbringen zum Workshop: Laptop, Kopfhörer, Aufnahmegerät (z.B. Mobiltelefon)
Performance Des souffles, tout simples comme le vent, 2018 Ó Aldona Gritzmann
Marlies Pöschl arbeitet als Künstlerin, Filmemacherin, Kuratorin und Lehrende. Sie lebt derzeit in Wien und lehrt an der Akademie der bildenden Künste. Pöschl versteht Filmemachen als soziale Praxis und arbeitet oft mit Akteuren außerhalb der Kunstwelt zusammen, um gemeinsam mit ihnen in verschiedenen Formaten des Austauschs mehrstimmige Erzählungen und offene Dramaturgien zu entwickeln. Sie wurde für ihre Arbeit mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet: 2021 erhielt sie den Förderpreis der Stadt Wien und war Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude. Ihre Arbeiten werden international gezeigt, zuletzt 2022 in einer umfassenden Einzelausstellung im Kunstverein Ludwigshafen (DE).