Künstlerischer Stadtspaziergang

Women' Space (Salzburg, 30.04.2014)

Für Women's Space  Internationale Jugendbegegnung für junge Frauen entwickelten Studierende des Bereichs Kulturmanagement am Programmbereich Contemporary Arts & Cultural Production (am interuniversitären Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst) kulturelle Vermittlungsangebote in Form von Workshops für die teilnehmenden jungen Frauen aus sechs Ländern. Künstlerische und mediale Interventionen im Stadtraum Salzburg wurden in den Workshops gemeinsam erarbeitet, um Selbstermächtigungsprozesse und kritisches Denken zu stärken und eigene Botschaften nach außen -  in den öffentlichen Raum Salzburgs - zu tragen. Anschließend konnten diese Interventionen in einem künstlerischen Stadtspaziergang erkundet werden.

 

Zwei Studierenden-Gruppen entwickelten künstlerische Interventionen, die bei einem künstlerischen Stadtspaziergang mit den jungen Frauen erprobt und umgesetzt wurden. Die erste Gruppe (Elisabeth Eder, Nora Moritz, Stefanie Ulbricht, Veronika Aqra, Florian Uibner, Eva Beneder, Julia Dandler) gestaltete einen Workshop mit dem Titel „I have something to say. Women’s statements in public space“, bei dem die Teilnehmerinnen die Möglichkeit hatten, ihre eigenen Statements zum Thema Frauen bzw. Frauenrechte auf Kreidetafeln mithilfe von Buchstabenschablonen, Sprühdosen und Farben zu schreiben. Im Anschluss daran wurden diese auf dem Mozartsteg montiert und die Teilnehmerinnen traten in Interaktion mit den Passant_innen, indem sie diese dazu animierten, ihre eigenen Botschaften zu den aufgesprühten Statements auf die Tafeln zu schreiben. Die Idee für den Workshop ist inspiriert von der Künstlerin Candy Chang.

Die zweite Gruppe (Elisabeth Sturm, Christine Tschötschel-Gänger, Lisa Wieder) lud die Teilnehmerinnen zu einer „guided reflection“ zum Thema „My profession in 20 years: Dreams, obstacles and possibilities, React and Act“ ein. Die daraus entstandenen Botschaften wurden auf T-Shirts aufgemalt und in einer body sculpture im öffentlichen Raum, direkt vor dem Unipark Salzburg, präsentiert. Beim künstlerischen Stadtspaziergang aller Beteiligten wurden die Teilnehmerinnen der anderen Gruppen ebenfalls eingeladen an der body sculpture teilzunehmen. Die aufgemalten Buchstaben auf den T-Shirts ließen in Verbindung mit der body sculpture auf der Vorderseite die message „We live to change“ und auf der Rückseite „Dream big!“ erkennen. Die Idee für diesen Workshop wurde inspiriert von der Intervention „fairdrop – face the fact and act!“ der KünstlerInnen Lucia Dellefant, Serafine Lindemann und Nico Grove.

Eine dritte Gruppe (Nadja Hafez, Sarah Maleki, Canan Yanginoglu, Anna-Maria Schäfer) assistierte bereits am Vormittag beim Zine Workshop mit Elke Zobl und Stefanie Grünangerl und bereitete dafür den inhaltlichen Input zum Thema „(A day in) My life in 20 years“ vor. Nach einer lebhaften Diskussion zwischen den jungen Frauen (aus Ägypten, Estland, Moldawien, Österreich, Spanien, Tunesien) über Frauenrechte und die Situation von Frauen weltweit wurde ein gemeinsames Zine produziert und die vier Studierenden übernahmen am Nachmittag die gesamte Reproduktion und Verteilung der Zines.

 

Die Teilnehmerinnen der Workshops und des Stadtspaziergangs (im Alter zwischen 18 und 26) kamen im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung für junge Frauen „Women’s Space“ von 27.4.-4.5.2014 nach Salzburg, um hier eine Woche lang miteinander über ihre Lebenswelten und Lebensrealitäten zu diskutieren und gemeinsam in Workshops kulturell aktiv zu sein. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Programmes Jugend in Aktion gefördert und in Salzburg von make it, dem Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg durch Teresa Lugstein organisiert.

 

Siehe außerdem:

Bericht von Christine Tschötschl-Gänger in: p/art/icipate – Kultur aktiv gestalten # 05 (2014)

 

Bericht von Nora Moritz in: p/art/icipate - Kultur aktiv gestalten #05 (2014)

 

Fotos: Pia Streicher, Nora Moritz/Stefanie Ulbricht, Lisa Wieder und Elke Zobl