Im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung „Der Tag danach. Phasen der Latenz, des Ausbruchs und der Neuordnung in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst“ widmen sich Vorträge, Diskussionen, Performances und Exkursionen der zeitlichen Dimension von Übergangsphänomen. Fragen der Latenz und Beschleunigung, der Ruptur, des point-of-no-return und Ausbruchs, der Umwandlung und der Neuordnung lassen sich in der naturwissenschaftlichen und historisch-philosophischen Analyse ebenso stellen wie in künstlerischen und kreativen Prozessen. Die Vorstellung eines “Tags danach”, eines Chronotopos des ,danach’ bildet einerseits eine Phase, die den Übergang von Ausbruch und Neuordnung markiert, andererseits erinnert er uns daran, dass Phasen des Übergangs und Umschlagmomente häufig überhaupt erst vom Standpunkt eines danach betrachtet und skaliert werden können.
PROGRAMM
Mittwoch, 11.6.2025 // Ort: W&K Atelier, Bergstr. 12a
19:00 Kino-Katastrophen seit 2001. Filmisches Ping Pong von Kathrin Röggla (Köln) und Thomas Ballhausen (Salzburg)
Donnerstag, 12.6.2025 // Ort: W&K Atelier, Bergstr. 12a
9:00 Clemens Peck, Magdalena Stieb: Begrüßung und Einführung
09:30-10:15 Christoph von Hagke: Der lange Weg zum Tag danach – ein geologischer Blick auf den Kreislauf der Krisen
10:45-12:15 Caitríona Ní Dhúill: Vom Leben in Ruinen. Literarische Reflexionen zum Dauerzustand Polykrise
13:30-14:15 Gregor M. Hoff: Permanente Latenz? Das Zeitregime der Auferstehung
14:15–15:30 Werner Michler: „Naturgesetzliche Entwicklung“ und „großer Kladderadatsch“. Evolutionäre und revolutionäre Zeit in Marxismus und Arbeiterbewegung
16:00–16:45 Lea Letzel: Die Choreografie der Katastrophe: Pyrotechnik in Notfallübungen und die Inszenierung des Ausnahmezustands
Freitag, 13.6.2025 // Ort: W&K Atelier, Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg
09:00-09:45 Clemens Peck: Peripetie, Katastrophe, Revolution: Heinrich von Kleist
09:45-10:45 Miriam Althammer, Jitka Pavlišová: long durée: Epistemologische und diskursive Anbahnungen in der zentraleuropäischen Tanzmoderne durch/in Zeit und Raum
11:15-12:15 Clemens Peck im Gespräch mit Hanna Binder: Theaterpraxis im Zeichen globaler Krisen
12:15-13:00 Bob Muilwijk: Zwischen Rausch und Kater: Die ‚Revolutionen‘ 1918, 1948 und 1989 in der polnischen Literatur
13:00-13:30 Schlussdiskussion
15:00-16:00 Besuch der Ausstellung „Rob Voerman. Entropic Empire“ im Museum der Moderne Salzburg am Mönchsberg
Konzeption/Organisation: Miriam Althammer, Christoph von Hagke, Werner Michler, Bob Muilwijk, Clemens Peck, Romana Sammern, Magdalena Stieb
Bildnachweis: Rob Voerman: Epicenter, 2007. Linoldruck, Siebdruck und Aquarell auf Papier, 201 ×180 cm. Foto: Rob Voerman, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers.