Welchen Einfluss haben bildgebende Verfahren auf die Entstehung und Vermittlung von Wissen in der Medizin? Wie beeinflussen technische Bilder vom Menschen unsere Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit? Gibt es Wechselwirkungen zwischen technischen Bildern und der bildenden Kunst?
Thema der Lehrveranstaltung war das Wechselverhältnis zwischen Medizin, bildgebenden Verfahren und bildender Kunst in Geschichte und Gegenwart. Es ging dabei neben der traditionellen Verbindung von Kunst und Anatomie, Optik und Pharmakologie vor allem um Fragen der Genese und des Transfers von Wissen und Methoden zwischen den Disziplinen, um die Produktion und Funktion von Bildern in der Medizin sowie um die Frage der Vermittlung von Informationen. In der Lehrveranstaltung wurden diese Verflechtungen von Wissenschaft und den Bildkünsten in einer Kombination aus theoretischen Impulsen und Reflexionen, Workshops mit Künstler*innen und Expert*innen sowie eigenständigen Bearbeitungen des Themas in Theorie und Praxis beleuchtet. Die Ausstellung zeigt die individuellen Auseinandersetzungen der Studierenden.
LV-Leitung: Romana Sammern
Bildnachweis: Antye Guenther: Institute for Cognitive Prosperity: Knowledge as a Trophy, 2020
Myroslava Mashkarynets
Daniela Kasperer
Performance und Fotoserie „Menschlicher Kräutergarten“, 2021 Wermuth, Petersilie, Thymian, Schnittlauch, Salbei, Oregano
Von dort aus gesehen, erschlägt das urbane Zeitalter natürliche Prozesse.
Von dort aus gesehen, wächst das Grüne wild umher, bunt, aber hauptsächlich grün. Von dort aus gesehen, trifft Haut auf Boden.
Von dort aus gesehen, entsteht eine Symbiose aus Natur und Mensch.
Von dort aus gesehen, treffen Welten aufeinander.
Von dort aus gesehen, wachsen Bäume rings herum.
Von dort aus gesehen, vernichten die Menschen, das Wissen.
Von dort aus gesehen, bringen sie die Würze der Mittel des Lebens.
Von dort aus gesehen, ist alles klein und stumm.
Von Dort.
Aus.
Gesehen.
Von hier aus gesehen sind Menschen eckig, das Beet auch.
Karin Buchauer
Anna Marlene Knoll
Lara Schnepf
Wie können benutze Teesäckchen haut- und chirurgischähnliche Darstellungen/Inhalte vermittlen? Können musik-, sounduntermalte Performances chirurgische Nähte ästhetisch „verschönern“?
Material: getrocknete zusammengenähte Teesäckchen, Fotografien, Projektion, (Sound: Nähmaschinengeräusch?)
Sabrina Kistner
Tamara Ranftl
Thomas Wilfling
Meine Abschlussarbeit lautet „Eskapismus“ mit der Fragestellung: „Have you ever looked deep into your loved ones eyes?” In Bezug auf die derzeitige Scheinwelt/Wirklichkeit, wo sich Mitmenschen untereinander nicht mehr erkennen, doch die Augen mit ihren Farben sind uns geblieben. „Eyes say more than a million words.“ Das Bild sollte mein eigenes Auge wiederspiegeln, dazu ließ ich es abfotografieren. Gearbeitet wurde mit Acrylfarben sowie Wassermalfarben.
Sophie Folzwinkler
Gebärmutter aus Stoff mit einem subserösen Myom (Tumor)
Durch die Vermittlung der Erkrankung mittels Stoff welcher weich, warm und farbenfroh ist (entnommen aus der tibetischen Medizin) erhält eine erkrankte Frau ohne medizinische Ausbildung Zugang zu ihrer Situation. Sie kann sie verstehen und somit damit umgehen lernen ohne „Ekelbilder“ von einem realen Myom, welche kalt, nass und blutig sein können, sehen zu müssen. Solche Bilder wirken auf manche Menschen abschreckend oder verstörend und lösen möglicherweise noch mehr Angst vor der Krankheit Krebs aus. Andere Frauen würden sich vielleicht durch Fotos von Myomen vor sich selbst ekeln, was durch die Stoff-Gebärmutter vielleicht weniger emotional belastend sein kann.
Die Idee dazu kam aus dem Vortrag „Knitted Anatomy“ von Katharina Sabernig, wo eine Teilnehmerin (persönlich betroffen) ein ähnliches Problem bei sich selbst beschrieben hat und den Wunsch äußerte, dass doch Ärzte mit Stoff-Organen arbeiten könnten.
Anna Geroldinger
Seongwon Park
Gute psychische Gesundheit durch Musik
Sophie Jentsch
Wohlfühlwolle – Prototyp für Infusionsbeutel
Maria Schwarzmayr
Colors of MRI – Konzept
Isabella Lüttge
„The Void – Bild einer psychischen Störung“ – Konzept