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NEUROLOGISCHE GRUNDLAGEN DER MUSIKWIRKUNG Günther Bernatzky (Universität Salzburg)

ONLINE-VORTRAG

In der Reihe MUSIK & MEDIZIN

Musik zählt zu den ältesten Heilweisen der Menschheit und wirkt direkt auf uns Menschen und zum Teil auch auf Tiere. Sie kann nahezu nebenwirkungsfrei schulmedizinische Therapien unterstützen und wird im Rahmen psychologischer und physiotherapeutischer Verfahren erfolgreich eingesetzt. Musik verbessert unsere Lebensqualität und beeinflusst unser vegetatives Nervensystem. Sie verändert Blutdruck und Beweglichkeit, aber auch unsere Emotionen: Die dabei auftretenden körperlichen Reaktionen können sowohl auf der Haut als auch im Gehirn gemessen werden. U.a. werden dabei vor allem die Transmitter Oxytocin, Endogene Cannabinoide oder Endorphine produziert. Diese Effekte und auch andere Effekte wie z.B. Verbesserung der rhythmischen Bewegungen (über Muskulatur) können letztlich sehr gut zur Stressreduktion, aber auch für die Begleitung vieler Erkrankungen bei Schmerz, bei Schlaganfall oder bei Parkinson verwendet werden. In eigenen Studien konnten wir viele Beweise für die Wirksamkeit der selektiv gewählten Musik bei verschiedenen Erkrankungen wie Schmerz, Parkinson, Stress oder Demenz zeigen. Insgesamt wurden unter Musikstimulation viele Aktivitäten im Gehirn nachgewiesen. Körpereigene Transmitter werden auch auf Grund genetischer Aspekte hochgefahren oder sie werden niedergehalten.

 

Günther Bernatzky ist Univ.-Professor i.R. am Fachbereich Biowissenschaften, Naturwissenschaftliche Fakultät, Arbeitsgruppe für Schmerzforschung an der Universität Salzburg und dort Leiter des Salzburger Schmerzinstituts.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Schmerzphysiologie/-therapie bei verschiedenen Erkrankungen, Wirkung von Musik und Gesang auf Krankheiten in Mensch und Tier, Komplementärmethoden.

 

Die neue Salzburger Vortragsreihe „MUSIK & MEDIZIN“ präsentiert wissenschaftliche und künstlerische Beiträge führender internationaler Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen, um die Wechselwirkungen und Mechanismen zwischen Erfahrung, Verarbeitung und psychophysiologischen Auswirkungen von Musik auf den Menschen zu untersuchen und gleichzeitig zu verstehen, wie Musik Gesundheit und Wohlbefinden fördern kann.

Die Vorträge in dieser Reihe sind auch Teil einer disziplinübergreifenden Lehrveranstaltung, in der jeweils Themen aus dem Forschungsumfeld der eingeladenen Vortragenden diskutiert werden.

 


Konzeption und Organisation

Katarzyna Grebosz-Haring (Systematische Musikwissenschafterin |PB (Inter)Mediation, Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst | Universität Mozarteum Salzburg / Universität Salzburg).
In Zusammenarbeit mit Günther Bernatzky (Biologe | Fachbereich Biowissenschaften, Ökologie und Evolution, Universität Salzburg) und Leonhard Thun-Hohenstein (Kinder- und Jugendpsychiater | Universitätsklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, Christian Doppler Klinik, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg)

 

 

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