Ein Dokumentarfilm kann immer nur eine Annäherung an die Persönlichkeit eines Menschen sein. Ein fertiges Drehbuch gibt es im Dokumentarischen nicht. Die filmische Auseinandersetzung mit Menschen ist ein interaktiver Prozess. Ein Film erzählt also nicht nur über jemanden, sondern auch über die wechselseitige Beziehung des(r) MacherIn zu seinen / ihren ProtagonistInnen.
Filmemachen ist eine Art zwischenmenschliche Versuchsanordnung, ein steter Prozess des Scheiterns und des sich näher Kommens. Die filmischen Werkzeuge Kamera, Schnitt und Ton haben nicht nur eine ästhetisch gestalterische Funktion; ihnen ist auch eine moralisch ethische Verantwortung mitgegeben, in welcher Form das Bild eines Menschen auf einer Kinoleinwand „ver-äussert“ wird.
Ergänzend zur Filmvorführung von IT WORKS II möchte dieses Gespräch persönliche und allgemeine Herangehensweisen an diese Art des dokumentarischen Arbeitens vertiefend beschreiben.