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ATELIER GESPRÄCHE IM ÜBERBLICK

Programmleitung: Sabine Coelsch-Foisner

 

Der zweite Band zu den Atelier Gesprächen ist im Juli 2013 im Verlag Anton Pustet erschienen:
Sabine Coelsch-Foisner, TATORT Kultur / Atelier Gespräche II (Salzburg: Pustet, 2013), € 29.

Band I: Sabine Coelsch-Foisner, Atelier Gespräche (Salzburg: Pustet, 2011), € 29.--

Die Atelier Gespräche werden seit dem Sommersemester 2011 von uniTV aufgezeichnet und sind unter folgendem Link nachzusehen.

Die Atelier Gespräche bieten sowohl Studierenden als auch einem interessierten Publikum ein einzigartiges Forum der Begegnung mit Forschung und praktischer Arbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst.

In Lesungen, Kurzreferaten, Gesprächen, Workshops, Diskussionen und mit neuen Formen der Präsentation geben die Atelier Gespräche auf hohem Niveau und zugleich auf unterhaltsame Art einen Einblick in verschiedenste Aspekte der Forschung in Kunst und Wissenschaft und beleuchten aktuelle Entwicklungen der Produktion und Reflexion im Spannungsfeld der beiden Erkenntnisbereiche. Dabei gehören Vorträge prominenter Wissenschaftler ebenso zum Programm wie künstlerische Beiträge und kritische Gespräche mit Kulturpraktikern und Künstlern verschiedenster Sparten.

Wesentlicher Bestandteil der programmatischen Arbeit ist die Kooperation der beiden Salzburger Universitäten mit renommierten regionalen und internationalen Kulturpartnern (Landestheater, Schauspielhaus, Rupertinum, Museum der Moderne, Salzburg Museum, Haus der Natur, Barockmuseum, Residenzgalerie, Fotohof, Galerien, Biennale, Taschenopernfestival, oenm, Rauriser Literaturtage, Welsh National Opera, Shanghai Grand Theatre, ...).

Atelier Gespräch: Engagierte Kunst - "Endlich Opfer!"

Interdisziplinärer Workshop anlässlich des 5. Taschenopernfestivals vom 20.9.-10.10.2013 in Kooperation mit Klang21

8. Oktober 2013, 19.00 Uhr (Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12a)

 

Zur Opferrolle: Dr. Martin Stricker (SN Ressortleiter Außenpolitik), Theologe Univ.-Prof. Dr. Gregor Maria Hoff (Leiter der Salzburger Hochschulwochen) und Mag. Philipp Grosser (Richter des Landesgerichtes Salzburg)

 

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Regisseur Thierry Bruehl und der Komponistin Brigitta Muntendorf

 

Musikalische Einblicke: Mitglieder des oenm. österreichisches ensemble für neue musik

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Benjamin Britten - Zum 100. Geburtstag

Tassilo und Burning Fiery Furnace - War Requiem
Im Rahmen des Diabelli Sommers 2013 und der Konzerte der Salzburger Kulturvereinigung vom 25.-27. September 2013

10. Juni 2013, 18.00 Uhr (Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2-4)

 

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Regisseur Stephen Medcalf, Komponist Herbert Grassl, Ausstatterin Iris Jedamski, Dramaturg und Librettist Gottfried Franz Kasparek und der Dirigentin Elisabeth Fuchs
Musikalische Kostprobe: Phantasy Quartet, gespielt von
Mitgliedern der Salzburg Orchester Solisten, bestehend aus der Oboistin Isabella Unterer und dem Streichtrio Frank Stadler, Firmian Lermer und Florian Simma

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Oper aktuell

Interdisziplinärer Workshop in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater
Anlässlich der aktuellen Opernproduktionen 18 Tage und Greek

24. Mai 2013, 19.00 Uhr (Camerata Probenraum, KunstQuartier, Bergstr. 12a)

 

Univ.-Prof. Dr. Dorothea Weber: „Der Ödipus-Mythos und seine Transformationen“ Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Operndirektor Andreas Gergen, den Sängerinnen Karolina Plicková und Frances Pappas und dem Ausstatter Stephan Prattes

Musikalische Kostproben aus beiden Opern: Karolina Plicková und Frances Pappas

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Komponisten der Salzburg Biennale

4 Komponisten stellen sich vor
In Kooperation mit der Salzburg Biennale

 

Zoom ist der Titel für die Porträtreihe, die die Salzburg Biennale Komponistinnen und Komponisten von internationaler Bedeutung widmet. Vinko Globokar, Franzose slowenischer Abstammung und zwischen den Kulturen aufgewachsen, gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der musikalischen Avantgarde und hat auch als Posaunist die Möglichkeiten seines Instrumentes geradezu revolutionär neu ausgelotet und damit eine ganze nachfolgende Generation geprägt. Zwei Generationen jünger ist die Britin Rebecca Saunders, die in ihren ungemein kraftvollen und klangfarblich ausdifferenzierten Instrumentalwerken die klanglichen Möglichkeiten des Raums erforscht. Der Österreicher Georg Friedrich Haas hat früh die wohltemperierte Tonskala als eine Beschränkung seiner Klangfantasie empfunden und experimentiert in seinen fein ausgehörten Werken mit der Mikrotonalität. Er erhält in diesem Jahr den Musikpreis Salzburg. Förderpreisträger ist der italienische Komponist Aureliano Cattaneo, der mit Werken von der Kammermusik bis zum Musiktheater seine stupende Begabung unter Beweis gestellt hat.

Georg Friedrich Haas - Aureliano Cattaneo

1. März 2013, 16.30 Uhr (Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12)

Karl Harb im Gespräch mit Georg Friedrich Haas und dem Förderungspreisträger  Aureliano Cattaneo

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

Rebecca Saunders

8. März 2013, 11.00 Uhr (Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12)

Björn Gottstein im Gespräch mit Rebecca Saunders

 

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

Vinko Globokar

15. März 2013, 11.00 Uhr (Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12)

Werner Klüppelholz im Gespräch mit Vinko Globokar

 

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

Atelier Gespräch: Zum Verdijahr - Messa da Requiem

Interdisziplinärer Workshop in Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung, anlässlich der Konzerte vom 6. - 8. Februar

24. Jänner 2013, 18.00 Uhr (Bibliotheksaula, Hofstallgasse 2-4)

 

Begrüßung: Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Rektor
PD Dr. Daniel Brandenburg: „'...ein schönes, tüchtiges Werk´ - Verdis Requiem und seine Rezeption"
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Dirigenten Alexander Shelley, MMMag. Elisabeth Fuchs und Univ.-Prof. Alois Glaßner
Musikalische Kostprobe des Mozarteum Quartetts

 

Verdis Messa da Requiem ist neben seinen großen Opern seine bedeutendste Komposition und eines der am häufigsten aufgeführten Werke des Repertoires für Chor und Orchester. Als Schöpfung eines großen Opernkomponisten war das Requiem schon für den Wiener Kritiker Eduard Hanslick ein „schönes, tüchtiges Werk", das jedoch ungewöhnlich dramatische Züge aufweist. Ähnlich dachten auch andere Zeitgenossen des Komponisten und machten diesen „Einwand" zu einem Leitmotiv der Rezeption dieses Werks. Es stellt sich also u.a. die Frage, ob der dramatische Gestus ein etwa im Hinblick auf die Vision des Jüngsten Gerichts bewusst eingesetztes Stilmittel Verdis ist oder nur die Wahrnehmung einer opernversessenen Epoche. In diesem Jahr begehen wir Verdis 200. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird das Requiem sowohl von der Salzburger Kulturvereinigung als auch von den Salzburger Festspielen zur Aufführung gebracht

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Das öffentliche Bild

In Kooperation mit dem Museum der Moderne - Rupertinum anlässlich der Ausstellung "Schaufenster zur Sammlung III"

12. Dezember 2012, 18.30 Uhr (Museum der Moderne - Rupertinum, Wiener Philharmoniker Gasse 9)

 

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit der Kuratorin der Ausstellung Dr. Margit Zuckriegl, dem Künstler Manfred Grübl (Wien) und dem Journalisten Martin Stricker (Salzburger Nachrichten)

 

 

Erneut fanden sich die Atelier Gespräche im Museum der Moderne-Rupertinum ein und entdeckten in der aktuellen Ausstellung „Schaufenster zur Sammlung III", kuratiert von Margit Zuckriegl, viele Anknüpfungspunkte zur Diskussion einer brisanten Thematik. Sabine Coelsch-Foisner führte den Künstler Manfred Grübl und Martin Stricker, Leiter des Ressorts Außenpolitik bei den Salzburger Nachrichten, mit der Kuratorin zusammen und ließ die Problematik „Das öffentliche Bild" von unterschiedlichsten Seiten beleuchten. Das Bild, das an die Öffentlichkeit dringt, findet diesen Weg auf zweierlei an diesem Abend repräsentierte Arten: Über die Zeitung oder über das Museum. Damit stellte sich bereits die Frage des ästhetischen Werts und dessen moralische Vertretbarkeit: Was adelt ein Bild, das nicht als ein künstlerischen angelegt ist, für das Museum? Ist ein öffentliches Bild schön? Wie schön darf etwa Kriegsfotografie für die Presse sein?

Das Bild als veröffentlichte Pressefotografie fand aber auch in komplexerer Form Eingang in das Gespräch: Margit Zuckriegl hat die Ausstellung rund um eine Arbeit von Manfred Grübl entstehen lassen, die die Ermordung von Anna Politkowskaja zum Thema hat und damit die Schnittstelle zwischen politisch engagierter Kunst und Öffentlichkeit problematisiert. Gerade die Suggestivkraft des öffentlichen Bildes, die sich der Journalist in der Zeitung zu Nutze macht um eine in der Leserschaft schon bekannte Neuigkeit eindrücklich zu illustrieren, reflektiert Grübl in der Installation, die das abfotografierte Portrait der ermordeten Journalisten hinter einem Polizeispiegel verbirgt und so das Spiegelbild des Betrachters direkt in die dargestellten Geschehnisse involviert.

Nicht zuletzt muss sich in der heutigen Zeit der digitalen Medien, deren Möglichkeiten der Verbreitung von Bild- und Textmaterial unerschöpflich scheinen, die Frage nach der Wahrhaftigkeit der in den Bildern vorgestellten Wirklichkeit stellen. In den Berichten aus der Zeitungsredaktion verbirgt sich schließlich auch das Plädoyer zu einem kritischeren, reflektierten Umgang mit den neuen Medien im Alltag.

M.S.

 

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Zum Verdijahr - Don Carlo

Im Vorfeld des Festspielsommers 2013

10. Dezember 2012, 19.00 Uhr (Bibliotheksaula, Hofstallgasse 4)

 

PD Dr. Yvonne Nilges: „Schillers und Verdis Don Carlo"
Dr. Robert Braunmüller: "Die Eroberung der Boutique: Verdis Don Carlo und die Grand Opéra"
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem
Dramaturgen Rainer Karlitschek

 

Von den vier Verdi-Opern, die Schiller'scher Provenienz sind, ist der "Don Carlos" - oder, auf Italienisch, "Don Carlo" - ganz besonders interessant.

Ihn und Schillers Dramenvorlage verbindet bereits auf den ersten Blick weit mehr als nur der Stoff: Beides sind sehr umfängliche Werke, von beiden existieren verschiedene Fassungen, deren Entstehungs- und Umarbeitungszeit sich jeweils etwa über zwei Dezennien erstreckt. Was ist dies für ein Werk, das der junge Schiller da geschaffen hat, und wie gestaltet sich nun im Vergleich dazu die Opernadaption bei Verdi?
Im Vorfeld der Festspielproduktion im Verdi-Jahr 2013 widmet sich das Atelier Gespräch der letzten großen Schiller-Oper Verdis.

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Zur Eröffnung der Dialoge Luft 2012 - Manfred Trojahn & Matthias Schulz

In Kooperation mit der Stiftung Mozarteum Salzburg

28. November 2012, 18.00 Uhr (Stiftung Mozarteum, Wiener Saal, Schwarzstraße 26)

 

Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit
Manfred Trojahn und Matthias Schulz

 

 

Im Jahr 2012 widmen sich die Dialoge in Salzburg einem der vier Elemente: Der künstlerische Leiter Matthias Schulz ordnet alle Konzerte um das Thema Luft. Nicht nur soll die Wahl auf ein griffiges, spannendes und künstlerisch fruchtbares Motto für die Konzertreihe im Dezember fallen, Schulz steht zugleich vor der Aufgabe, einen zeitgenössischen Komponisten und niemand anderen als Mozart unter diesem Leitfaden zu vereinen. Manfred Trojahn ist der diesjährige Composer in residence und eben diese Wahl wurde nicht übel getroffen: Trojahn hat sich in seinem breiten Oeuvre im Feld der ‚Bearbeitung' nicht nur mit Trakl, Michelangelo, Keats und vielen anderen Schriftstellern und Musikern auseinandergesetzt, er fand schon früh - als Kind, um genau zu sein - Zugang zu Mozarts Schaffen. Im Gespräch mit Sabine und Coelsch-Foisner und Matthias Schulz ließ der Komponist in seine Künstlerbiographie blicken und deckte so zugleich die starke Verwobenheit seiner Arbeit mit der musikgeschichtlichen Tradition auf: Angefangen bei Mozart bearbeitete Trojahn das Werk von Beethoven, Schubert und Johann Strauss Sohn. In seinen Eigenkompositionen sieht sich Trojahn ganz in der Neuen Musik verhaftet, doch kann er den Etikettierungen von Künstlergemeinschaften, „die einfach gerne miteinander essen gehen", wenig abfinden und definiert sich ebenso in Abgrenzung zu seinen Kollegen.

Auf der von den Dialogen etablierten Experimentierplattform wurde Trojahn mit einem Mozart-Fragment der Stiftung Mozarteum konfrontiert und schuf ein neues Werk, das hier seine Uraufführung erleben wird. Nach dem anregenden Einblick in die Werkstatt Manfred Trojahns und die komplexe organisatorische Vorbereitungsarbeit darf das Publikum auf die Konzertabende gespannt sein.

M.S.

 

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Elfriede Jelinek - Kein Licht

Interdisziplinärer Workshop in Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg anlässlich der österreichischen Erstaufführung

5. November 2012, 18.00 Uhr (Säulenfoyer des Schauspielhauses, Erzabt-Klotz-Str. 22)

 

Dr. Manfred Mittermayer (Leiter des Literaturarchivs Salzburg): "Elfriede Jelineks Kein Licht. Eine literarische Antwort auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima"
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Thomas Oliver Niehaus und der Dramaturgin Birgit Lindermayr
Anschließend Möglichkeit zum Besuch der Probe

 

IM STRUDEL DES SPRACHSTROMS

 

Erstmals widmeten sich die Atelier Gespräche im Wintersemester 2012/13 dem Schauspiel. Dass niemand tagesaktuelles Geschehen künstlerisch so anspruchsvoll aufwerfen kann, konnte Sabine Coelsch-Foisner bereits beim letzten Atelier Gespräch vorausschicken. Um sich allerdings nicht heillos in dem breiten Oeuvre der österreichischen Autorin zu verlieren, bot Manfred Mittermayer, seines Zeichens nicht nur Leiter des Literaturarchivs Salzburg und der Rauriser Literaturtage sondern auch Kenner des Werks von Elfriede Jelinek, zahlreiche Orientierungshilfen. Schnell zeigte sich, wie komplex die Referenz auf unseren Alltag und die Sprachkunst der Autorin miteinander verschränkt sind - im aktuellen Stück bezieht sich Elfriede Jelinek auf die Vorkommnisse in Fukushima im Jahr 2011 und bringt den Versuch einer Annäherung an das Unglück zum Teil ironisch verfremdet in ausschweifenden Sprachtiraden auf die Bühne. Obwohl die Österreich-Premiere von Kein Licht im Schauspielhaus noch auf sich warten ließ, konnten im Gespräch Regisseur Thomas Oliver Niehaus und Dramaturgin Birgit Lindermayr doch einen lebhaften Eindruck von den herausfordernden Probearbeiten liefern. Wie eng die Texte Jelineks miteinander verknüpft sind, konnte Niehaus vor dem Hintergrund seiner Inszenierungen von Ein Sportstück und Raststätte oder sie machens alle (2005 bzw. 2007 am Tiroler Landestheater in Innsbruck) nur bestätigen. Nicht nur intertextuell zeigen sich Ähnlichkeiten, auch der Anspruch an die Schauspieler ist gleichbleibend enorm: Diesmal hat man in der Regie damit zu kämpfen, Untote mit allzu lebendigen Schauspielern bühnenfähig zu machen - besonders in der praktischen Theaterarbeit wird der Grat zwischen Ironie und bitterem Ernst in den Stücken Jelineks sehr schmal.

M.S.

 

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Die Fledermaus

Interdisziplinärer Workshop in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater

22. Oktober 2012, 19.00 Uhr (Atelier im KunstQuartier, Bergstraße 12a)

 

Univ.-Prof. Dr. Oswald Panagl: "'Für die Ewigkeit, immer so wie heut ...?' - Von der unheilen Welt der Fledermaus"
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit Regisseur
Andreas Gergen und Mitwirkenden der Aufführung: Simon Schnorr (Eisenstein) und Tamara Gura (Orlofsky)

 

EINE NEUE FLEDERMAUS

 

Schon mehrfach hat sich Andreas Gergen für ein Gespräch mit Sabine Coelsch-Foisner im Rahmen der Atelier Gespräche zur Verfügung gestellt (Kiss me Kate 2010/2011, Sound of Music 20011/12). Am 22.10.2012 stand in den Räumen der Kammerspiele seine Inszenierung der Fledermaus von Johann Strauss am Salzburger Landestheater zur Debatte. Dass sich Gergen, begleitet von Simon Schnorr (Gabriel von Eisenstein) und Tamara Gura (Scheich Orlofsky), für eine aktuelle und „globale" Lesart der Libretti diverser Werke stark macht, konnte das Publikum zuletzt bei seiner La Traviata Inszenierung erleben. In der Fledermaus verzichte er zwar ausnahmsweise auf 'Skype' als moderne, problematische Kommunikationsform und ähnliche aktuelle Implikationen, doch ist es Gergen erneut darum zu tun, aus dem zeitgenössischen Entstehungskontext des Werkes heraus Bruchlinien und Paradoxien in der Gesellschaftsstruktur aufzuzeigen. Mit dem fundierten und belesenen Impulsreferat vom Salzburger Linguisten und Autor der Einführung zur Fledermaus (Böhlau Wien, 1999) Oswald Panagl wurde nicht nur die kulturgeschichtliche Bedeutung der Operette, sondern auch der genuin subversive Charakter des Librettos von Richard  Genée schlüssig vorgestellt - und damit deutlich, warum Textänderungen an dem zeitlosen Stück für Gergen nur vereinzelt nötig waren. Abgerundet mit einer Gesangprobe aus der Rolle des Prinzen/Scheich Orlofsky, begleitet von Wolfgang Götz, bot sich den Zuhörern eine facettenreiche Darstellung zum vielgehörten und -gesehenen Operettenklassiker von Johann Strauss.

M.S.

 

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

© Eva-Maria Griese (www.eva-maria-griese.at)

Atelier Gespräch: Faszination Orient

In Kooperation mit der Camerata Salzburg anlässlich der Konzerte am 19. und 21. Oktober

15. Oktober 2012, 18.00 Uhr (Universität Mozarteum, Mirabellplatz 1)

 

Univ.-Prof. Dr. Thomas Hochradner und
Univ.-Prof. Dr. Michaela Schwarzbauer
im Gespräch mit Yu Kosuge und Hansjörg Schellenberger

Anschließend Möglichkeit zum Besuch der Probe im Camerata-Saal.

 

 

IM DIENSTE DER MUSIK

 

Gleich im ersten Zusammentreffen von Wissenschaftlern und Künstlern in der Diskussion im Wintersemester 2012/13 wurde das Motto der Atelier Gespräche zum Programm erklärt: Im Vordergrund stehen einerseits die Künstlerpersönlichkeiten mit ihren Umsetzungen, andererseits die Kunst selbst – und ihre Rezeption. Die Balance zwischen den beiden gilt es jeweils abzuwägen. So kann es keineswegs im Sinne etwa der klassischen Musik sein, sich als Musiker prominent vor das Werk eines Schaffenden zu stellen, meinte Hansjörg Schellenberger, der sich den Fragen der Musikwissenschaftler Michaela Schwarzbauer und Thomas Hochradner stellte. Vielmehr drängt sich dem Dirigenten als auch den professionellen Musikern, wie der am Mozarteum von Karlheinz Kämmerling ausgebildeten Pianistin Yo Kosuge, die verantwortungsvolle Aufgabe einer musikalischen Energievermittlung auf: Gerade am wohl komplexesten Beispiel Mozarts zeige sich die virulente emotionale Vielschichtigkeit von Musik – und diese Emotionalität gilt es zum aufmerksamen Hörer zu transportieren. Entsprechend begeistert umschrieb Schellenberger die Fähigkeit von Yo Kosuge, am Klavier diese Zwiespältigkeit von Mozarts Werk zu evozieren, was die junge Japanerin unmittelbar am bereitstehenden Flügel zu hören gab. Einen runden Abschluss des anregenden Abends bot schließlich die Möglichkeit, an der Probe der Camerata gemeinsam mit Hansjörg Schellenberger teilzunehmen und dessen auch im kurzen Gespräch deutlich gewordene pädagogische Einfühlsamkeit mitzuerleben, also Arbeit mit und besonders für die Musik.

M.S.

 

 

Atelier Gespräche live von uni TV Salzburg

 

Auszug aus dem Atelier Gespräch, veröffentlicht in TATORT Kultur / Atelier Gespräche II, Hg. Sabine Coelsch-Foisner (Salzburg: Pustet, 2013) und auf http://www.hansjoerg-schellenberger.de/interview.html

ATELIER GESPRÄCHE im Sommersemester 2010
  • Christian Meier - Athen und seine Tragödie (28. Juni 2010)
  • Samson Kambalu - Jive Talker (16. Juni 2010)
  • Getanzte Kostüme - Mozarts Idomeneo-Chaconne (7. Juni 2010)
  • Die Passion des Jonathan Wade (10. Mai 2010)
  • Frank Günther: Shakespeare übersetzen - Wahnsinn als Methode (12. April 2010)
  • Franz Kafka: Der Prozess. Interdisziplinärer Workshop zur Aufführung im Schauspielhaus (12. März 2010)
  • Von Hoffmannsthals Jedermann zu Michael Frayns Afterlife/Reinhardt (13. November 2009)